Ein weiterer Mythos wird neu erzählt

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missmarie Avatar

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Die griechische Götterwelt fasziniert bis heute. Nur leider sind alle Schriften über Götter, Halbgötter und Gefolgschaften von Männern verfasst. Zumindest gilt das für die Überlieferten. Und das führt zu einem stark maskulinen Blick: Helena auf ihre Schönheit reduziert, Circes eigenständiges Handeln wird zur Grausamkeit stilisiert und Elektra ist von Hass zerfressen. Gut, dass wir uns heute die Frage stellen, ob die Geschichte aus feministischer Sicht nicht auch ganz anders erzählt werden könnte. Jennifer Saint stellt dazu schon auf den ersten Seiten heraus, dass Elektra hell leuchtet und das in jeder Hinsicht. Sie wird als umgänglich und sorgend beschrieben, in ihren Beziehungen zur Familie dargestellt und hat hier so gar nichts von dem hasszerfressenen Wesen, als das Sophokles sie einst darstellen wollte.