"Erzähl weiter!"

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sollingschnecke Avatar

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" Kannst du bitte sofort mit der Geschichte weitermachen? Ich brauche eine Ablenkung, ich halte das sonst nicht aus." - so die Bitte von Paula an ihre Mutter. Bei Paula ist der Krebs zurück gekommen und sie liegt nach einer schweren OP im Krankenhaus. Wie gehen Paula und ihre Mutter Katja mit der Situation um? Wieder ist da Schmerz, Angst, Hoffnung, Bangen, Wut und Enttäuschung. Als Ventil aber auch Bindeglied zwischen Mutter und Tochter dient die Geschichte, die aus Katja hervorsprudelt (manchmal scheint sie selbst erstaunt, teilweise erschrocken zu sein, woher ihre Worte kommen...). Die Geschichte verbindet Katja und Paula. Es ist eine Fabel und mir ist bei vielen Bildern klar, für welchen Sachverhalt es in der Realität steht. Manchmal konnte ich aber auch gar nicht einfach nur lesen, weil ich ständig versucht habe, zu interpretieren, was uns der Autor mit den verschiedenen Bildern sagen will. Mir war nicht immer alles sofort klar und ich habe keine Ahnung, ob ich wirklich alles "richtig" verstanden habe. Insgesamt finde ich aber die Idee super und die Umsetzung gelungen. Ab und zu hätte ich mir die von der Mutter ausgedachte Geschichte aber einfacher und nicht so vielschichtig gewünscht. Es gibt sehr tiefgründige Sätze im Roman, die mir sehr gut gefallen, z.B.: " Du fragst dich noch immer, warum diese Ausgeburt eines Schattens ausgerechnet hinter dir her ist. Warum hat er ausgerechnet dich erwählt? Hör lieber auf, darüber nachzudenken. Solche Fragen können dich verrückt machen. Sie sind zu groß für so einen kleinen Menschenkopf. Und überhaupt: Warum sollte es nicht dich treffen? Warum denn nicht: dich! Es hat keinen Sinn, es ist aber auch kein Unsinn. Es ist keine Fügung des Schicksals, und doch hat es sich so gefügt."
Die Sprache aus der Realität unterscheidet sich sehr von der Sprache in der Geschichte. Die Sätze in der realen Geschichte sind oft sehr kurz und einfach gehalten. In der Fabel hingegen gibt es verschachtelte Sätze und eine bildhafte Sprache. Die Hoffnung sollte man im Leben nie aufgeben. Wir sollten uns nicht aufgeben und wenn es nötig ist, sogar daran glauben, dass Elf eine gerade Zahl ist. Das nehme ich aus diesem Buch mit!