Gefühle so groß, dass sie kaum in Worte passen

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phija Avatar

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Es gibt Situationen im Leben, in denen ist Elf eine gerade Zahl. Schlägt das Schicksal einmal zu, dann ist alles was wir bisher glaubten zu wissen völlig egal. So ergeht es auch Katja, welche dabei zusehen muss, wie ihre Tochter zum zweiten Mal an Krebs erkrankt. Im Fokus steht in "Elf ist eine gerade Zahl" dabei nicht die Krebserkrankung, sondern was diese mit einer Mutter-Tochter-Beziehung macht und was für eine Kraft Geschichten dabei haben können.

Das Buch war definitiv etwas völlig anderes. Neben der intensiven und bedrückenden Stimmung der Realität von Katja und ihrer Tochter Paula schwebte auch immer das Phantastische der Geschichte mit, die Katja ihr erzählt. Gerade diese Geschichte hat für mich dieses Buch besonders gemacht. Der Teil ist (ohne das zu werten) unscharf geschrieben und erfordert vom Lesenden Mitdenken. Sie ist vermutlich auf so unendlich vielen Weisen deutbar, dass es mit Sicherheit Spaß macht, sich über das Buch auszutauschen.

Der Schreibstil ist jedoch etwas ungewöhnlich, aber nicht schwer zu lesen. Gerade die Stimmungen und Gefühle, für die es oft keine Worte gibt, werden hier durch die Satzstrukturen deutlich. Da muss man wirklich auch einmal sagen - das ist eine bewundernswerte Arbeit!

Jedoch fiel es mir schwer wirklich einen richtigen Zugang zu dem Buch zu bekommen. Ich konnte die Stimmungen und Gefühle zwar sehen, hab mich jedoch stets wie eine Beobachterin von Außen gefühlt, als ob diese Welt unter einer Glaskuppel gefangen wäre. Vielleicht soll das auch genau so sein, doch damit es für mich ein wirklich gutes Buch gewesen wäre, hätte sich die Glaskuppel irgendwann öffnen müssen.

Trotzdem ist es natürlich ein gutes Buch, keine Frage. Es bietet vor allem einen intensiven Einblick in ein Schicksal, welches so viele Familien trifft. Und das macht diese Geschichte schlussendlich so besonders und vorallem lesenswert!