Wenn das Kind schwer erkrankt…
Wie geht man damit um, wenn das Kind schwer krank ist. Diese und noch viele weitere Gefühlslagen werden in Roman „Elf ist eine gerade Zahl“ von Martin Beyer regelrecht seziert. Die Perspektive der Mutter steht dabei im Mittelpunkt der Geschichte. Ton und Wortwahl passen sich perfekt in die Gegenwart ein und ergeben ein stimmiges Bild von den facettenreichen Gefühlslagen einer alleinerziehenden Mutter mit ihrer pubertierenden und dann schwer erkrankten Tochter. Wieviel Nähe ertragen heranwachsende Kinder? Wieviel Nähe ist in besonderen Lebenslagen erlaubt? Diese Fragen stellt sich Katja, die Protagonistin, und geht ihren eigenwilligen Weg gemeinsam mit ihrer Tochter Paula. Der Fuchs auf dem Cover begleitet die Geschichte zurückhaltend und sorgt immer wieder für Rückhalt und Kraft. Die Figuren werden allesamt sensibel und unaufdringlich, jedoch von einzigartigem Charakter, vom Autor gezeichnet und geben der Geschichte einen wahrhaft authentischen Klang. Insgesamt ein einfühlsamer Roman für alle, die zwischenmenschliche Beziehungen studieren und die Protagonistin durch ihre ganz persönliche Gefühlswelt begleiten möchten. Absolute Leseempfehlung, wenn man nicht vor dem klaren Ton der medizinischen Realität zurückschreckt.