Zartes Cover, harte Realität!

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wickyliest Avatar

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Gleich vorab möchte ich erwähnen, dass dieser Roman nicht leicht zu verdauen ist und definitiv nicht für alle Leser geeignet ist. Als Mutter hat mich das Thema an vielen Stellen sehr getroffen, denn Martin Beyer greift mit großer Eindringlichkeit die Realität einer Kinderkrebserkrankung und den emotionalen Ausnahmezustand der Eltern auf.

Das Cover dagegen wirkt freundlich und einladend und hat sofort meine Aufmerksamkeit geweckt. Trotz seines freundlichen und einladenden Covers öffnet das Buch die Tür zu sehr schweren, emotionalen Themen, die einen tief berühren und noch lange nachhallen.

Sehr bewegt haben mich Katjas innere Kämpfe: ihre Angst, ihre Erschöpfung, ihre Zerrissenheit und der verzweifelte Versuch, Stärke für ihre Tochter aufzubringen. Diese Momente sind unglaublich authentisch und fühlbar geschrieben.

Die Fuchs-Mädchen-Erzählung, die Katja für Paula erfindet, fand ich anfangs kreativ und liebevoll gedacht. Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto dominanter und auch düsterer wurde diese zweite Ebene für mich. Manche Abschnitte zogen sich etwas in die Länge und haben mich stellenweise sogar leicht gelangweilt. An diesen Punkten hätte ich mir mehr direkte, echte Szenen zwischen Katja und Paula gewünscht – denn genau dort entfaltet der Roman seine größte Kraft.

Trotz kleiner Längen überzeugt das Buch mit seinem einfühlsamen Stil, der Tiefe der Gefühle und der intensiven Darstellung einer Mutter, die an den Rand ihrer Belastbarkeit gelangt und dennoch für ihr Kind kämpft.