Liebe ist alles...

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Nachdem ich die biographischen Romane Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne" und "Josephine Baker und der Tanz des Lebens" von Juliana Weinberg geradezu inhaliert habe, zählt die deutsche Schriftstellerin Juliana Weinberg zu meinen Lieblingsautorinnen. Sie versteht es, ihre berühmten Protagonist*innen zum Leben zu erwecken. Aus diesem Grunde habe ich dieser neuen Publikation entgegengefiebert.



Wer erinnert sich nicht an Elizabeth Taylor, die mit zwei Oscars für ihre schauspielerischen Leistungen ausgezeichnete gebürtige Engländerin, die zu den größten weiblichen Ikonen in Hollywood zählt? Berühmt-berüchtigt wurde sie nicht nur durch ihre erfolgreichen Filme wie "Vater der Braut", "Giganten", "Butterfield 8", "Cleopatra" oder "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?", welche die ganze Bandbreite ihres Könnens spiegeln, sondern auch durch ihr unkonventionelles Liebesleben, das eine scharfen Kontrast zu den puristanischen Vorstellungen ihrer amerikanischen Wahl-Heimat bildete. Diese kapriziöse, temperamentvolle Diva steht im Mittelpunkt des biographischen Romans "Elizabeth Taylor" von Juliana Weinberg, der den 11. Band aus der Reihe "Ikonen ihrer Zeit" bildet.

Das wunderschöne Cover zeigt eine liebreizende, zerbrechlich wirkende dunkelhaarige Schönheit in einem weißen Kleid, die selbstbewusst und sinnlich auf einer mit Palmen geschmückten Terrasse vor den Hügeln von Hollywood posiert. Die Ähnlichkeit mit der jungen Schauspielerin Elizabeth Taylor ist frappierend. Der aussagekräftige Titel "Elizabeth Taylor - Die größte Liebende Hollywood" rekurriert auf ihr turbulentes Privatleben. In der LIebe war Elizabeth Taylor kein Glück beschieden, ihre acht Vermählungen endeten entweder durch Scheidung oder Tod.

Der biographische Roman von Juliana Weinberg ist eine klare Hommage an eine glamouröse Ikone, die unvergessen bleiben wird. Sie erzählt den Werdegang einer außergewöhnlichen Frau. die sich von einem süßen Kinderstar zu einer beeindruckenden Charakter-Darstellerin entwickelte. Es ist ein eindrucksvolles, feinfühlig geschriebenes Portrait, das alle Leser*innen tief berühren wird.

In ihrer Kindheit und Jugend fremdbestimmt durch ihre ehrgeizige Mutter, die ihre eigenen Träume durch ihre Tochter leben wollte, indem sie sie zu einer Karriere in Hollywood drängte, suchte die achtzehnjährige Elizabeht Taylor ihren Weg in die Freiheit durch eine übereilte erste Ehe mit Conrad Hilton, dem vermögenden, zügellosen Erben der Hilton-Kette.

Ihr weiterer Lebensweg war geprägt von vielen Höhen und Tiefen, die in den einschlägigen Zeitschriften ausgeschlachtet wurden. Gleichgültig, ob es sich um Liebesaffären, Eheschließungen, Gewichtsprobleme, Krankheiten, Missbrauch von Medikamenten und Alkohol oder andere Skandale handelte... Elizabeth Taylor war immer für eine Schlagzeile gut. Sie war eine emotionale, impulsiv agierende Frau; nach ihrer eigenen Aussage wurde ihr Leben durch ihre Leidenschaften bestimmt. Wenn man so will, handelte sie mehr aus dem Bauch heraus als mit dem Verstand.

Dabei verliert man völlig aus dem Blick, dass sie nicht nur eine großzügige, tolerante Mutter war, die ihren (eigenen und adoptieren) Kinder den Freiraum zur persönlichen Entfaltung zugestand, der ihr selbst verwehrt worden waren, sondern auch eine einfühlsame, loyale Freundin war, die ihren (homosexuellen) männlichen Kollegen wie Montgomery Clift, James Dean oder Rock Hudson in guten und schweren Zeiten treu zur Seite stand und sie in dem knallharten Show-Business tatkräftig unterstützte.

Später sollte sie sich zu einer engagierten Aktivistin weiterentwickeln, die keine Angst vor dem Bruch von Tabus hatte und ihren Weltruhm für den Kampf gegen AIDS einsetzte. Für ihren großen Mut und ihr soziales Engagement hat Elizabeth Taylor unsere Bewunderung verdient!