Unterhaltsame Graphic Novel über zwei Superreiche auf dem Mars

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Ideenreiche Story von Marc-Uwe Kling, flott gezeichnet von Bernd Kissel (bekannt durch Känguru Chroniken).
Wir schreiben das Jahr 2035 - Wettrennen zum Mars. Als Jeff Jezos den Mars erreicht, muss er feststellen, dass ihm Elon Dusk zuvorgekommen ist. Der Alltag der zwei technikverliebten Multimilliardäre hat reichlich komische Seiten - der fleißige Müllroboter, Trinkwasserherstellung aus aufbereitetem Urin, Bezos' Vorrat, der ausschließlich aus Kaviardosen besteht. Auch ihre Dialoge und Streitgespräche fand ich sehr amüsant.
Die Charaktere sind zeichnerisch treffend skizziert (wie übrigens auch die ebenfalls im Buch vorkommenden Mark Zuckerberg und Matt Damon): Musk mit Haartolle und ständig rauchend, Bezos mit Glatze und Knubbelnase.
Nach Jahren voller Langeweile - die Bärte werden immer länger, es gibt nur einige Spiele und wenige mars-geeignete Aktivitäten, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann, und von Golf oder Kaufladen haben die beiden schnell genug - will man zur Erde zurück. Doch es stellt sich heraus, dass die KI von Musk eine Oberste Direktive eingepflanzt bekam. Sie ist so programmiert, dass sie sich nicht über den Menschen erheben darf, sondern dem Wohl der Menschheit verpflichtet ist. Und dafür ist es halt am besten, wenn die zwei Multimilliardäre bleiben, wo sie sind. (Ich wüsste noch zwei, die auf dem Mars gut untergebracht wären.) Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schauen sie noch heute die gleichen alten Science-Fiction Filme an.
Im Anhang bekommt man einen kleinen Einblick in die Entstehung eines Comics - einige Seiten, die die Arbeitsgänge zur Entwicklung eines Charakters zeigen. Von der ersten Ideenskizze über die Ausarbeitung, mit Bleistift vorgezeichneten Entwürfen, die dann mit Tusche in kontrastreiche Schwarzweiß-Bilder verwandelt werden, um schließlich durch die Colorierung die Figur zum Leben zu erwecken.