Elsas Küche

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ingehh Avatar

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10 Jahre "Tulpe" sind an Elsa nicht spurlos vorbeigegangen. Da kann auch ihr jugendlicher Küchenchef nichts daran ändern. Elsa ist unzufrieden und möchte etwas Neues. Sie will mehr erreichen und beschließt, den Kritiker von "Le Goumand" zu kontaktieren. Eine fast unlösbare Aufgabe. Sie bittet ihre beiden Ausbilder um Hilfe, denn die sind bereits in Rente und haben Zeit dafür. Für den Besuch des Kritikers kreiert sie eine besondere Fleischspeise. Sie möchte nicht nur erreichen, daß eine gute Kritik im "La Goumant" erscheint, nein sie hofft auch, daß sie die "Silberne Suppenkelle"
gewinnt.
Inzwischen geht in ihrer Küche alles drunter und drüber, denn der Küchenchef der Elsa einen erneuten Heiratsantrag gemacht hat, erledigt seine Aufgaben nur noch halbherzig und wird von Tag zu Tag unberechenbarer. Da ändert auch die neu eingestellte Patiseurin nichts daran. Sie wird vom Küchenchef dazu benutzt Elsa eifersüchtig zu machen und die fällt voll darauf rein. Sie bittet den Küchenchef zum Gespräch zu sich nach Hause, ohne Erfolg, den erneut Heiratsantrag lehnt sie ab, denn Zweisamkeit ist nichts für sie. Elsa vernachlässigt ihre Körperpflege und der Küchenchef die Küche. Als Elsa bemerkt wie dreckig diese ist, gibt es ein großes Donnerwetter. Zeitgleich erfährt sie, daß der Kritiker ihr Restaurant besuchen möchte. Also bittet sie den Küchenchef und die Patiseurin darum, bis nach diesem Termin mit dem Kritiker weiter ihre Arbeit zu leisten, danach zahlt sie beiden eine Prämie, damit sie sich eine andere Arbeitsstelle suchen können.
Als der Kritiker ankam, war er bereits betrunken und übelster Laune. Nachdem er sich erholt hatte, ging es in die "Tulpe". Die Vorspeise hat ihm wunderbar zugesagt, denn in dieser Variation hat er bisher dieses Gericht noch nicht gegessen. Als aber die in Weißein eingelegte Schweinelende serviert wurde pöbelte er herum, daß das wohl nicht dem Standart eines gehobenen Restaurant entspricht. Was war passiert? Der Küchenchef hatte einfach die Beize geändert und das von Elsa kreierte Gericht sabotiert. Noch während der Kritiker im Restaurant war warf sie den Küchenchef und die Patiseurin hinaus. Beide beschließen in der Nähe ein neues Restaurant zu eröffnen. Bei Elsa blieben die Gäste weg, so daß sie nur noch für den Mittagstisch ihr Lokal öffnete. Ihre dadurch bedingten Geldsorgen wurden just geklärt, als der Postbote die Post brachte und sie fragte, ob er denn bei ihr Frühstücken kann. Sie erklärte sich bereit und es kamen immer mehr Gäste. Das hatte zur Folge, daß Elsa künftig Frühstück und Mittagessen anbot, denn gerade beim Frühstück herrschte Mangel, weil das im Umkreis nicht angeboten wurde. Elsas Kasse füllte sich und sie bekam die Nachricht, daß der Kritiker erneut in ihr Lokal kommt und zwar zum alljährlichen Blumenkarneval. Elsa war ratlos, als er nur einen Kaffee bestellt, machte aber gute Mine zum bösen Spiel.
Ein gut geschriebenes Buch zum entspannen. Alle Details waren Nachvollziehbar und die Protagonisten gut ausgearbeitet. Auch der Übergang vom Sozialismus zur Demokratie wurde angesprochen und die damit verbundene Umstellung. Das Problem mit den Zigeunerkinder und ihrer Not war ebenfalls gut beschrieben. Ein sehr empfehlenswertes Buch.
Das Rezept für den Szegediner Gulasch werde ich demnächst nachkochen. Ebenso werde ich die Schweinelende in Wein mit Gewürzen eingelegt kochen. Eine echte alternative zu der vom Kchenchef vorgeschlagene Beize.