Elsas Küche - leichte Kost

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bücherliebe Avatar

Von

Inhalt (Klappentext):
Elsas Restaurant "Die Tulpe", das einzige gehobene Restaurant in der mittelgrossen ungarischen Stadt Délibáb, ist ein voller Erfolg. Elsa genießt gesellschaftliches Ansehen und finanzielle Sicherheit, am Abend liegen ihr die Gäste zu Füssen, und die Nächte verbringt sie meist mit ihrem (viel jüngeren) Küchenchef. Doch trotz all dieser Segnungen geht die Saat der Unzufriedenheit in ihr auf - bis zu dem Tag, als sie beschliesst, einen renommierten Restaurantkritiker dazu zu bringen, ihre Küche zu begutachten. Belebt von dem neuen Ehrgeiz, eine Auszeichnung der ungarischen Gastronomie zu erlangen laboriert sie an dem perfekten Gericht herum - hohe Küche, verbunden mit regionaler Tradition. Auf dem Weg zur Starköchin jedoch kommen ihr die junge, hübsche und talentierte Konditorin Dora in die Quere, eine Bande kleiner Roma-Kinder und vor allem der hochanspruchsvolle Gaumen eines trauernden, einsamen Restaurantkritikers ...
Elsas Eigensinn, ihre Entschlossenheit befähigen sie zu manchem Erfolg. Doch sie ist auch naiv - und sie träumt: zum Beispiel davon, aus den Zutaten des Lebens ein feineres Gericht zu erschaffen. Fingerspitzengefühl ist dabei nicht ihre Stärke. Und so schmeckt das Leben mitunter bitter - bis sie begreift, dass das, was wir haben, manchmal genug ist, und manchmal sogar das Glück.

Zusammenfassung:
Elsa ist mit Ihrem Leben als Chefköchin und Besitzerin eines sehr gut laufenden kleinen Restaurants Namens "Die Tulpe" an sich zufrieden, bis sie in der Stadt in der sie lebt in einem kleinen Fotogeschäft ein Foto ihres Ex-Mannes und seiner neuen Familie mit zwei Töchtern sieht. Ab diesem Zeitpunkt fängt sie an über ihr Leben nachzudenkne, Sie bereut keinesfalls die Entscheidung sich damals von ihrem Ehemann getrennt zu haben, welcher sie eher als Hausfrau und Mutter gesehen hat und nicht als angehende Köchin die sie zu der Zeit war. Doch sie macht sich ihre Gedanken: Ist das was sie hat wirklich genug? Was hat sie denn schon in ihrem Leben erreicht? Sie hat ein gut laufendes Restaurant, ja. Aber ausserhalb von Délibáb, der Stadt in der sie lebt, kennt keiner ihr Restaurant. Das Verhältniss das sie seit drei Jahren mit ihrem Küchenchef hat, erfüllt sie auch nicht wirklich und seine zunehmende Sehnsucht nach mehr, und seine ständigen Heiratsanträge machen ihr schwer zu schaffen. Denn sie liebt ihn nicht und sie will ihn auch nicht heiraten. Das sie in ihrem Restaurant selber nicht mehr am Herd steht, sondern den Gästen nur zu Unterhaltungszwecken dient stellt sie auch nicht mehr zufrieden. Den Leuten schmeckt es sehr und sie hat auch viele Stammgäste, doch erfüllend ist dies alles für sie nicht mehr.
Sie macht sich auf die Suche nach einem weit bekannten und gefürchteten Restaurantkritiker und versucht ihn mit Hilfe ihrer ehemaligen Lehrer von der Kochakademie in ihr Restaurant zu locken um den Silbernen Suppenlöffel, eine Auszeichnung der bekannten Kochzeitschrift für die der Kritiker arbeitet, zu gewinnen.
Doch den Kritiker erreichen sie zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Er hat grad zwei schwere Schiksalsschläge zu verarbeiten und denkt selber über sein Leben sehr kritisch nach.
Ausserdem ist Elsa durch die Trennung von ihrem Küchenchef und ihre Lebenskrise im Moment eigentlich nicht bereit einen Kritiker in ihrem Lokal zu empfangen. Die Küche ist wegen ihrer Nachlässigkeit als Chefin heruntergekommen und auch das Restaurant selber strahlt nicht mehr den gewohnten Charme aus. Einige Stammgäste haben schon das weite gesucht, da die immer launischeren Kellner und das immer schlechter werdende Essen sie nicht mehr zufrieden stellen konnte. Das der Küchenchef nun auch noch eine Affäre mit der neu eingestellten Chefkonditorin Dora hat, macht die Sache an sich auch nicht leichter.
Nach der Mitteilung, das der Kritiker ihr Restaurant unter die Lupe nehmen wird, versucht Elsa schnell alles wieder auf Vordermann zu bringen. Doch der Versuch missling gründlich. Nach einem Handfesten Streit mit dem Küchenchef und seiner Freundin Dora wird die Lage immer schwieriger für Elsa. Am Ende ist sie so ausser sich, dass sie die bettelnden Roma-Kinder angreift und so auch noch leichte Beute für die Zigeuner wird.
Das Restaurant droht Pleite zu gehen und nur durch einen glücklichen Zufall schafft es Elsa ihren Laden vor dem Bankrott zu retten.
Am Ende kommt der Kritiker nocheinmal in das Restaurant zurück. Das Essen reicht nicht, um für die Auszeichnung nominiert zu werden, doch Elsa hat eingesehen, dass sie mit dem Zufrieden sein kann was sie hat.

Meine Meinung:
Ich denke, dass das Buch wirklich leicht geschrieben ist und gut geeignet ist um es in einer Leseflaute oder einer Lernphase nebenbei zu lesen. Es ist eine nicht sehr anspruchsvolle Geschichte und auch die Protagonisten, aus deren Sicht man Abwechselnd immer wieder Eindrücke gewinnen kann (die meiste Zeit über aber aus Elsas Sicht) sind auch keine Spannenden Personen. Die Geschichte arbeitet viel mit Zufällen und Glück. Zu viele Zufälle für meinen Geschmack. Und auch die Art wie das Restaurant am Ende gerettet werden kann ist ein einziger grosser Zufall.
Elsa ist eine Frau, die mitten in der Midlifecrisis steckt und viele Sachen zu verarbeiten hat, wobei ihr ihr eigentlich gutes und strukturiertes Leben allmählich entgleitet.
Das Ende finde ich auch gewöhnungsbedürftig.
Bei der Leseprobe habe ich mir leider mehr erhofft als das Buch letztlich hergegeben hat. Für Leute die gerade etwas leichtes für zwischendurch haben wollen, sicher empfehlenswert. Alle anderen, die eine anspruchsvolle, interessante Geschichte suchen leider nicht zu empfehlen.