Ende gut, alles gut

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herbert grießhammer Avatar

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Dieses Buch habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Elsa, die Köchin Restaurantbesitzerin, ihr Freund, der Küchenchef, Dora, ihre Konditorin, eine Bande jugendlicher Romakinder und ein Restaurantkritiker; das sind die Hauptpersonen dieser schwungvollen Geschichte. Das Ganze spielt sich ab in einer ungarischen Kleinstadt. Elsa versucht, einen renommierten französischen Restaurantkritiker in ihr Lokal zu locken. Hierzu erfindet sich ein neues Rezept: Schweinelende in Weißwein mariniert. Ihr Küchenchef, mit dem sie bis dato liiert ist, findet diese Idee eher mäßig. Im weiteren Verlauf tritt dies etwas in den Hintergrund. Jugendliche Romakinder lungern vor dem Lokal herum, betteln die Gäste um Geld an. Elsa versucht die Kinder zu vertreiben. Dabei stürzt ein Junge und verletzt sich am Kopf. Von Schuldgefühlen geplagt, versucht Elsa, den verletzten Jungen zu finden und zu helfen.
Zwischenzeitlich hat ihr Freund, ihr Küchenchef, ein Verhältnis mit Dora, der Konditorin, begonnen. Elsa beendet daraufhin ihre Verbindung mit dem Küchenchef, ja, sie entlässt ihn und ihre Konditorin Dora auf der Stelle. Der Restaurantkritiker, der Elsas Resraurant doch noch aufgesucht hat, gibt ihr keine Auszeichnung. Ihre durcheinander gewirbelte Gefühlswelt, der fehlende Chefkoch und die Bedrängnis durch die Roma führen dazu, daß sie sich nicht mehr im nötigen Maße um ihr Restaurant kümmert. Als Folge bleiben die Gäste weg, sie kann das Lokal nur noch zum Mittagessen öffnen. Es droht der finanzielle Absturz. Der Tiefpunkt der Geschichte ist erreicht: Elsa ist am Ende, Dora und der Chefkoch gefeuert und der Romajunge hat eine blutender Kopfwunde. Von nun an muß es also wieder aufwärts gehen. Und das tut es auch. Es stellt sich heraus, daß Doras Familie zu den Reichsten der Stadt zählt. Sie und der Chefkoch beschließen, in der Stadt ein neues Restaurant zu eröffnen. Der Romajunge ist nicht so schwer verletzt, wie zunächst vermutet. Nachdem seine Onkels bei Elsa ordentlich abkassiert haben, weigert sich Elsa, weiterhin zu zahlen. Die Roma erkennen, daß nichts mehr zu kriegen ist und geben sich zufrieden. Und schlußendlich hat auch Elsa eine neue Idee: Sie führt ihr Restaurant als Frühstücks-Bistro erfolgreich weiter.

Am Ende trifft Elsa nochmal auf den verletzten Jungen und erkennt, daß ihre übertriebenen Schuldgefühle überflüssig waren. Seine Verletzung war bei weitem nicht so schlimm, wie sie geglaubt hatte. Somit: Ende gut, alles gut.

Im Übrigen: Ich habe das ungarische Städchen Delibab, in welchem sich alles abspielte, nicht auf der Landkarte gesucht. Es würde mich auch nicht weiter verwundern, wenn man es gar nicht finden würde. Trotzdem: Solche Bücher machen Lust auf Lesen.