nicht gewürzt

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mellidiezahnfee Avatar

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Die ›Tulpe‹, das einzige gehobene Restaurant in Delibab, ist ein voller Erfolg. Elsa, die Chefin, genießt gesellschaftliches Ansehen und finanzielle Sicherheit, am Abend liegen ihr die Gäste zu Füßen, nachts teilt sie das Bett mit einem Liebhaber. Und dennoch: Glück schmeckt anders. Elsa beschließt, sich um die ›Silberne Suppenkelle‹, die höchste gastronomische Auszeichnung Ungarns zu bemühen. Auf dem Weg zur Starköchin jedoch kommt ihr allerhand in die Quere: eine junge talentierte Konditorin, eine Bande kleiner Roma-Kinder und vor allem der hochanspruchsvolle Gaumen eines einsamen Restaurantkritikers ...

Elsa träumt davon, aus den Zutaten des Lebens ein feineres Gericht zu erschaffen. Fingerspitzengefühl ist dabei jedoch nicht immer ihre Stärke. Und so schmeckt das Leben mitunter bitter – bis sie begreift, dass das, was wir haben, manchmal schon das Glück ist.

Dieses Buch ist weder Fisch noch Fleisch. Es erzählt Elsas Geschichte, allerdings bleibt der Autor dabei erschreckend unpersönlich. Der Liebhaber wird zum Beispiel nur Küchenchef genannt.Die Story an sich birgt Potential, eine Frau in der Midlife Crisis, Unternehmerin , durchsetzungsfähig, dazu ein paar Steinchen im Weg, oder ein paar Romakinder vor der Tür, nicht schlecht. Als weitere Zutaten eine Portion Ehrgeiz und Neuorientierung und eine Prise Rivalin in Gestalt von Dora . Leider sind alle diese Zutaten nur gequirlt und nicht garniert, es ist ein großer matschiger Eintopf daraus geworden. Ich vermute es liegt zu einem Teil daran, dass der Autor, als Mann, eine Frau als Hauptprotagonistin nicht feinfühlig genug darstellen konnte. Es kamen beim Lesen des Buches ÜBERHAUPT keinerlei Gefühle auf. Weder konnte ich lachen noch mitfühlen noch irgendetwas.
Die einzige Regung war Müdigkeit, ob der Oberflächlichkeit der Charakterdarstellung und teilweise Kopfschütteln über Elsa. Sie agiert manchmal sehr unnatürlich.
Schön waren die beschriebenen Rezepte und die Darstellung Ungarns.
Zusammenfassend würde ich sagen sobald es um unpersönliche Beschreibungen geht hat der Autor die richtige Garmethode entwickelt, der Rest des Buches liest sich wie Kaffee vom Vortag.