Ziemlich langatmig

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esposa1969 Avatar

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Meine Leseerfahrungen:
Ich habe lange gebraucht um mit diesem Buch warm zu werden. Die Handlung spielt in der ungarischen Stadt Delibab, in der Elsa das gehobenes Restaurant "Tulpe" führt. Die liebe zu dem Chefkoch zerbricht an ihrer Sprödheit und ihrem Ehrgeiz die "Silberne Suppenkelle" für besonders erlesene Küche zu erhalten. Schnell tröstet der Küchenchef sich mit der Konditormeisterin Dora, was Elsa natürlich nicht kalt lässt, so dass sie beide entlassen möchte, sobald der Gastronomie-Tester ihre geniale Schweinelende probiert hat. Aber alles kommt anders als sie denkt: Zur Verkostung der genialen Lende kommt es nicht, der gefürchtete Gourmettester wird irgendwann zum guten Freund, der Chefkoch und Dora eröffnen ihr eigenes Restaurant und jede Menge Romas machen ihr das Leben schwer. Bis sie letztendlich nicht die ersehnte "Silberne Suppenkelle" erlangt, dafür aber jeder Menge Lebenserfahrungen.
In den meisten Kapiteln wird aus der Sicht Elsas berichtet, in einigen aber auch aus der Kindheit und Jugend zum Bsp. von Dora, die Bordell-Affären und der Tod seines geliebten Hundes des Gourmet-Testers (völlig uninteressant für die spätere Handlung und interessiert irgendwie niemanden), dann wieder laaaaangatmig und viel zu sehr in die Länge gezogen das Roma Kapitel, wie die Zigeuner ständig bei ihr betteln und sie zu erpressen versuchen.

Was mich auch sehr gestört hat: Man kann sich von Elsa kein Bild machen. Vom Charakterzug her ist sie spröde und wohl mittleren Alters, aber mal stellt man sie sich alt alternde Hexe vor, weil sie sich so auch benimmt und von den Roma-Frauen beschimpft wird. Da fallen auch wirklich derbe Schimpfausdrücke, die ich in einem Unterhaltungsroman nicht erwartet hätte und die ich lieber nicht nenne, bevor ich den Bericht zensiert bekomme. Andereseits, stellt man sie sich wieder attraktiv und gepflegt vor, eben als trendige Geschäftsfrau, die die Roma-Männer "icht von der Bettkante stoßen" würden, dann wird wieder geschrieben dass sie sich gehen lässt und tagelang nicht geduscht hätte... Also ein Bild kann ich mir wahrlich nicht machen, da werden Nebendarsteller, wie zum Bsp. die stark geschminkte Dora, weitaus besser beschrieben, als eben die Hauptperson Elsa, deren Name ja schon etwas trutschenhaft klingt.
Das Cover ziert eine geviertelte Paprika, eben weil in Ungarn gern und viel und oft Paprika gegessen wird.

Ich habe lange gebraucht, um das Buch zuende zu lesen. Ich musste mich immer wieder dazu aufraffen, letztendlich habe ich es mit in den Sport genommen und dann beim Radfahren zu Ende geschafft.


Fazit:
Es hat mich nicht so sehr vom Hocker gerissen, fand es stellenweise sehr sehr weit ausgeholt. Ich hab´s´nun gelesen, aber es wird sicherlich nicht meine Top-Buchempfehlung werden!
Vielen Dank für´s Lesen, Bewerten und Kommentieren!

by esposa1969 (auch für andere Plattformen)