Eltern, die auf Schaukeln starren

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eselsohr7 Avatar

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Autoren:
Felix Denk studierte Geschichte an der Berliner Humboldt Universität und Kulturjournalismus an der UdK. Zur Zeit arbeitet er als Redakteur des Berliner Stadtmagazins zilly und schreibt für die Süddeutsche Zeitung, den Tagesspiegel, Dummy und Groove.
Silke Denk, seine Frau ist Werbetexterin und arbeitet für renommierte Agenturen. Dort betreut sie unter anderem Kunden wie IKEA und Levis. Beide leben mit ihren Kindern in Berlin.

Inhalt:
Felix und Silke Denk haben sich auf deutschen Spielplätzen umgeschaut und es sich zur Aufgabe gemacht, die Eltern einmal genau unter die Lupe zu nehmen.
Da gibt es zum Beispiel die Foren-Mami, die ihr Kind möglichst lange stillt und im Anschluss ohne Zucker, Gluten oder sonstige Zusatzstoffe ernährt. Zudem weiss sie so gut wie alles über die Kindererziehung, natürlich dank des allseits präsenten Internets.
Die Helikopter-Mutter, die versucht ihr Kind vor allen möglichen und unmöglichen Unfällen zu beschützen und überall eine potenzielle Gefahr entdeckt.
Der Kumpel-Dad, welcher viel lieber selbst spielt als sein Sohn und für den alles ein riesiger Spass ist und der sich für den besten Freund seines Sohnes hält.
Auch die Karriere-Mutter, die am liebsten im Designer-Outfit auf den Spielplatz sitzt und die Erziehung ihrer Kinder lieber einer Nanny überlässt darf hier nicht fehlen.
Sogar der Neo-Dad, der die Mutterrolle freiwillig übernommen hat und vor allem durch seine Multifunktions-kleidung sofort ins Auge sticht kommt hier nicht zu kurz.

Meinung:
Ein kurzweiliges und äusserst interessantes Buch, welches erst einmal durch seine auffällige Farbe sofort ins Auge sticht.
Die humorvollen einzelnen Kapitel sorgen für gute Unterhaltung und tragen zu den ein oder andern Lacher bei.
Durch die amüsanten Kommentare, bekommt der Leser ein lebhaftes Bild von den hier beschrieben Charakteren und kann sie sich sehr bildhaft vorstellen.
Ich bin mir sicher, dass sich der ein oder andere hier selbst wieder findet oder irgendwen kennt, der eines dieser hier aufgestellten Klischee`s erfüllt.
Zudem trägt das Buch dazu bei, sich selbst einmal genau zu beobachten und eventuell etwas selbst kritischer zu sein.
Ein Buch, dass man nicht allzu ernst nehmen sollte, aber trotzdem nicht ausser acht lassen darf.
Ich bin der Meinung, es sollte zur Pflichtlektüre für so manche Eltern eingeführt werden, die der Meinung sind ihr Kind habe das alleinige Vorrecht.
Der Schreibstil war angenehm und leicht zu lesen, so das keine Langeweile aufkam und man das Buch gut in einem Rutsch lesen konnte.
Gute Unterhaltung, die man mit einem Augenzwinkern betrachten sollte und die nicht nur für Eltern geeignet ist.