Am Elternhaus führt kein Weg vorbei

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Ute Mank schenkt uns eine Familiengeschichte, die einen ganz besonderen Sog entwickelt. Was tun, wenn die Eltern körperlich und geistig abbauen und sich in einem eigenen Haus nicht mehr selbst versorgen können? Bei dem Umgang mit dieser Frage folgt der Leser den Schwestern Sanne, Gitti und Petra. Mit einer faszinierenden Beobachtungsgabe deutet Ute Mank Vieles sprachlich an und lässt den Figuren ganz natürlich ihren Lauf. Sie spinnt geschickt Erzählfäden, um zu zeigen wie das Elternhaus im Inneren, nämlich als Prägung und Erziehung der Familie, als auch nach Außen als Bau in einer Nachbarschaft, als Statusobjekt und Ort von Erinnerungen, wirkt. So geht es hier schlussendlich um die Frage von Entwicklung und Veränderung, Identität und sozialen Austausch, Rollenbilder und Kommunikation, Erwartungen und Ängste. Mit ganz viel Liebe und Verständnis für die Protagonisten werden Lösungswege aufgezeigt, die der Leser aber aktiv mitformulieren soll. Ich habe dieses Buch an einem Tag durchgelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es vor allem bei Sanne und Petra weitergeht. Durch die Teilhabe an ihrer reichen Gedankenwelt ist es leicht, sich schnell mit den Figuren zu identifizieren. Die Geschichte ist herzlich, ohne Klischees und mit einer guten Portion Selbstironie geschrieben. Ich denke man benötigt ein wenig Lebenserfahrung, um diesen Roman vollends verstehen zu können, hat dann aber jede Menge Freude damit.