Authentizität und Konfrontation

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littlemissrichard Avatar

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Sanne, Petra und Gitti verbindet wenig, außer, dass sie Schwestern sind. Während Petra und Gitti flügge geworden sind, ist Sanne die Tochter, die in der Nähe der Eltern lebt, ihnen zur Hand geht und sich verpflichtet fühlt, dafür zu sorgen, dass es den Eltern altersgerecht gut geht. Während sie eine "altersgerechte" Bleibe für die Eltern sucht und gleichzeitig mit dem Gedanken spielt das Elternhaus im Anschluss zu verkaufen, leben ihre Schwestern ihr eigenes Leben und haben nichts als Unverständnis für den Verkauf.

Die Autorin versteht es die unterschiedlichen Schwestern authentisch darzustellen. Leider wurde das jedoch bei den Eltern sodann vergessen. Während die Schwestern sich uneins sind und in die Konfrontation gehen, lassen sich die Eltern widerstandslos verpflanzen. Dies ist für mich leider nicht mehr realistisch gezeichnet. Auch fehlt es der ganzen Geschichte an Tiefgang.

Während der Schreibstil flüssig und leicht zu lesen bleibt und auch die verschiedenen Sichtweisen der Schwestern auf die gemeinsame Vergangenheit die Geschichte auflockert und gleichzeitig zum Weiterlesen animiert, ist das Ende für mich sehr enttäuschend, habe ich doch mehr von dieser Familiengeschichte und dem Hintergrund erwartet.

Eine Lektüre, die auf der einen Seite zum Nachdenken anregt, auf der anderen Seite für mich kein befriedigendes Ende liefert und die "Probleme" zwar betrachtet, aber nicht löst.