Eine Familiengeschichte, wie viele sie durchleben müssen

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Ute Mank hat eine Familiengeschichte geschrieben, die vom ganz normalen Alltag handelt. Die Eltern von Sanne, Petra und Gitti sind alt geworden und leben noch immer in ihrem "schmalen Haus", in dem die drei Geschwister aufgewachsen sind. Sanne, die Älteste, fühlt sich verpflichtet, für die Eltern eine seniorengerechte Bleibe zu finden, was ihr auch gelingt, und sie organisiert den Umzug in die neue Wohnung. Obwohl die Geschwister sich im Laufe der Jahre fremd geworden sind und jede ihr eigenes Leben lebt, kommt es nun zu Auseinandersetzungen, weil Petra und Gitti mit Sannes Entscheidung nicht klarkommen. Als Sanne, die das Haus geerbt hat, einen Makler beauftragt, das Haus zu verkaufen, sind sich die Geschwister uneins. Plötzlich erhält das Elternhaus einen neuen Wert. Hier sind die drei aufgewachsen und erinnern sich. In Rückblicken erzählt die Autorin die Kindheitsgeschichten der Mädchen, die sich eigentlich nie sehr verbunden waren.

So geht es in dem Buch hauptsächlich um die drei Geschwister und nicht um die Eltern. Die ziehen sang- und klanglos und klaglos in die neue Wohnung um, was mir sehr unwirklich erscheint. Niemand gibt einfach so sein bisheriges Leben, sein Umfeld, Nachbarn und Freunde auf, ohne sich dagegen zu wehren. Und da es ja um das Elternhaus und die Eltern geht, hätte ich mir hier mehr Tiefgang erwartet.

Das Ende des Buches finde ich nicht sehr überzeugend, da auch hier die Geschwister wieder im Vordergrund stehen. Mich hätte mehr interessiert, wie der Alltag der Eltern aussieht, wie die beiden miteinander umgehen und ihre Zeit gestalten. Wie haben sie den Verlust ihres Hauses überwunden?

Ich habe das Buch trotzdem mit Interesse gelesen, obwohl ich mir etwas anderes erwartet hatte. Ich bin ein Fan von Familiengeschichten, und das ist dieses Buch alllemal.