Existentielle Probe

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Von

ELTERNHAUS

"Sie redeten um etwas herum. Um etwas, das zwischen ihnen lag wie ein Berg, dessen Namen und dessen Höhe sie nicht kannten." (S. 81)

I N H A L T:
Sanne, die nur ein paar Straßen von ihren Eltern entfernt lebt, bekommt deren Alltag hautnah mit. Immer häufiger muss sie helfen, den Eltern wächst das Haus über den Kopf. Und so beschließt sie, dass die beiden umziehen müssen. Als ihre Schwester Petra von den Plänen erfährt, ist sie entsetzt. Wie kann Sanne die Eltern entwurzeln? Das angespannte Schwesternverhältnis wird auf eine existentielle Probe gestellt. Und beide müssen sich die Frage stellen, wann sie sich so unglaublich fremd geworden sind? Und wie es sich anfühlt, plötzlich kein Elternhaus mehr zu haben?

M E I N U N G:
Das Elternhaus: Heimathafen, Erinnerungen und Schauplatz so vieler Momente. Ich glaube, dass man kein Gebäude so genau kennt, wie das eigene Elternhaus. Ute Mank thematisiert in ihrem neuen Roman den Bruch mit dem Elternhaus, das Verlassen und die damit verbundenen Emotionen. Die drei Schwestern Sanne, Petra und Gitti könnten nicht unterschiedlicher sein. Zwischen ihnen steht eine laute Leere ungesagter Worte und der Verkauf des Elternhauses. Ute Mank hat es mir schwer gemacht mit ihrem neuen Roman. Sprachlich und emotional habe ich so gar nicht in das Buch hinein finden können. Mehrmals habe ich überlegt das Buch abzubrechen. Die ständigen Perspektivwechsel zwischen Sanne und Petra sind kurzweilig, bieten jedoch wenig Inhalt. Die Spannung, Neugierde und das Ziel des Buches blieben mir in weiten Teilen fern. Von der dritten Schwester Gitti, die als Verbindungstür zwischen beiden Schwestern dient, erfährt man kaum etwas. So plätschert die Handlung, trotz der wirklich toll gewählten Thematik, vor sich hin. Die Angst, das Bedauern, vielleicht auch die Wut um das Elternhaus erreichen mich nicht. Die Eltern spielen eine Nebenrolle. Vielmehr geht es um die zerrüttete Geschwisterperspektive, ein Aufeinander zugehen und missglückter Kommunikation. 

"Elternhaus" erzählt von Geschwistern, deren Grundpfeiler mit dem Verkauf des Elternhauses ins Wanken kommen, die ihre Beziehung beleuchten und gar nicht so genau wissen, wann aus Schwestern Fremde wurden. Sprachlich und emotional konnte mich "Elternhaus" leider nicht überzeugen.