Prägung und Entschluss

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
dieamara Avatar

Von

In dem Roman "Elternhaus" geht es um drei Schwestern, die sehr unterschiedlich mit dem Altern ihrer Eltern umgehen. Die älteste Schwester beschließt, dass sie nicht mehr jeden Tag nach den Eltern sehen kann, das alte Haus zu gefährlich und zu viel Aufwand für die beiden Rentner sei. Entgegen dem Wunsch ihrer Schwestern sucht sie eine altersgerechte Wohnung und zieht ihre Eltern um.
Doch was wie eine logische und erwachsene Entscheidung klingt, wird zum Erinnerungskarussel für alle beteiligten. Wir lernen nach und nach die Umstände kennen, unter denen die Mädchen aufgewachsen sind. Die hart arbeitenden Eltern, die sich selbst nie etwas gegönnt und das Haus selbst bauten. Dieses Haus ist fester Teil ihrer Identität, ihres Selbstverständnisses. Etwas, was die Schwestern kaum nachvollziehen können. Und doch: In dem Moment, in dem das Haus leer steht, beginnt jede von ihnen auf ihre Weise um die Vergangenheit und ihre Minderheit zu trauern. Die eine bricht nachts ins Haus ein, die anderen betrinken sich und schlafen in ihren Kinderbetten.
Es ist ein sentimentaler Roman, der es zugleich nicht schafft, mich so richtig warm werden zu lassen.
DIe Idee und die Geschichte der sehr unterschiedlichen Frauen hat mich gereizt, doch haben mich die rhetorischen Fragen, die vielen inneren Monologe und die fehlende Handlung immer wieder abschweifen lassen.
Mir fehlte es an Klarheit, an Entwicklung und eine Prise Humor, um diesen Roman wirklich genießen zu können. So war er okay, aber nicht fesselnd.