Rührt und berührt

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signalhill Avatar

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"Elternhaus" von Ute Mank ist ein Roman, den ich größtenteils in einer Nacht durchgelesen habe. Wenn man dies sagen kann, muss man einfach 5 Sterne geben. Das Buch wird aber vor allem so 50- bis 60jährigen gefallen, die vermutlich viel aus ihrer Kindheit 1:1 wiederfinden werden, Jüngere wird dieses Buch wohl eher wenig berühren.

Der Roman dreht sich auch ums Elternhaus und die Eltern der drei Schwestern Sanne, Gitti und Petra. Dabei stehen Erstere und Letztere im Mittelpunkt, über Gitti erfährt man nicht so viel. Die Leben der Schwestern und ihre Entwicklung werden in den Fokus gestellt; das Elternhaus ist nur der verbindende Punkt. Dabei rückt dieses auch immer mehr in den Hintergrund, was man nicht erwartet hätte. Am Ende bleibt auch alles um das Elternhaus offen, was für mich etwas unbefriedigend war, hatte ich mir doch schon eine tolle Lösung ausgedacht, aber mit diesem Ende muss man wohl leben, wenn der Roman einen so berührt hat wie mich.

Das Buch hat mich besonders berührt, weil ich zur gleichen Zeit aufgewachsen bin und viele Außerungen der Autorin ganz genau kenne. Es ist, als ob sie über mein Leben geschrieben hätte. Viele Dinge aus der Vergangenheit hat sie wiederbelebt, vieles, das ich bereits vergessen hatte. Aber viele Familien müssen wohl zu dieser Zeit sehr ähnlich "getickt" haben, sodass mir das sehr vertraut vorkommt. Weiterhin habe ich mich zu einem großen Teil mit einer der Schwestern identifizieren können, sodass ich meinte, die Autorin schriebe über mich!

"Elternhaus" war also für mich ein sehr intensives Leseerlebnis, dem ich gern 5 Sterne gebe, das ich aber nicht jeder Leserschaft empfehlen würde, wie ich bereits oben schon erwähnt habe.