Verpflanzung

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Als erstes ist mir das schöne Cover ins Auge gesprungen und nach dem durchlesen des Klappentextes war ich absolut überzeugt. Das möchte ich lesen.
In 'Elternhaus' ist der Titel Programm. Wir lernen die Familie des schmalen Elternhauses kennen...Mutter, Vater und die drei erwachsenen Töchter. Sanne ist die Macherin, die die alles in die Hand nimmt, die Entscheidungen trifft, die deren Leben scheinbar perfekt verläuft. Gitte ist die lockere, die es leicht nimmt und mit läuft, Sie lernen wir kaum kennen. Petra ist die introvertiert, die Denkerin die sich gerne raus hält.
Sanne beschließt das die Eltern verpflanzt werden müssen, raus aus dem selbstgebauten Häuschen und rein ins altersgerechte Wohnen. Damit tritt Sie was los, weniger bei den Eltern als bei sich selber. Petra bekommt wenig von allem mit, Sie wird bei so schwerwiegenden Entscheidungen gerne vergessen und hat gerade mit sich selbst genug zu tun. Zwischen Sanne und Petra spürt man eine Spannung, aber genau das ist was mir an dem Buch gefehlt hat...es wird nicht mehr in die Tiefe gegangen und vieles nicht zuende oder auserzählt.
Die Thematik und auch die von der Autorin geschaffene Familie bietet soviel Potenzial das meines Erachtens nicht ausgeschöpft wurde. Ich mochte die Sprache und den Schreibstil gerne. Auch Sannes Phase des psychischen Zusammenbruchs fand ich sehr interessant, das offene Ende allerdings nicht.
Mein Fazit:
Mir kam zu wenig Gefühl rüber, ich wollte das mehr in den Schmerz reingegangen wird und dieses ungemütliche Thema für die Eltern irgendwann entscheiden zu müssen/sollen/dürfen mehr Platz einnimmt und ausdiskutiert wird.