Düster-sphärisch

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laberlili Avatar

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Der Romananfang liest sich wie ein ruhiger, träge vor sich hin fließender Fluss, von dem man ahnt, dass er sich in einen reißenden Strom verwandeln wird und dass, wenn er erst einmal über die Ufer getreten ist, sich die unauffälligsten Leute als am Hilfreichsten erweisen werden: Mit dem Makler und der Haushaltshilfe lernt man gleich zwei Figuren abseits der in der Beschreibung erwähnten Personen kennen und ahnt, dass Letztere zur genaueren Aufklärung beitreten wird und Ersterer später Tobias identifizieren kann, der sicherlich der Unbekannte bei seiner ersten Hausbegehung war.

Die Beschreibung von Tobias lässt mich irgendwie an Patrick Bateman denken; die Leseprobe lässt ihn gleich zu Beginn als einen leicht psychopathischen Narzissten dastehen; Yvette klingt bisher noch wie ein Mädchen, das von ganz unten stammt, und sich zu einer der alltagsmüden Frauen von oben entwickelt, die Tobias für seine Befriedigung benutzt.
Aufgrund des Titels "Elternhaus" hatte ich vor dem Lesen der Leseprobe zunächst gemutmaßt, dass Yvette mit ihrer Familie in Selbiges zurückzieht und es sich bei Tobias um ihren lang verschollenen Bruder handelt; nun gehe ich eher davon aus, dass Tobias in dieser verfallenen Villa großgeworden ist, bislang keinen Bezug zu Yvette hat, und hier aufgrund einer traumatischen Erinnerung und eines entsprechenden Triggers im weiteren Verlauf ausflippen wird. Das ist allerdings nun auch nur auf gut Glück geraten, aber die Leseprobe hat mich schon neugierig auf die Hintergründe und den weiteren Fortgang der Geschichte gemacht.