Spannung bis zum Schluss

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mike nelson Avatar

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Es ist schon einige Zeit her, dass ich einen so gut geschriebenen und bis zur letzten Seite spannenden Thriller in Händen hatte - ein wahrer Pageturner! Der Autorin Jennifer Mentges gelingt es, eine derart düstere Atmosphäre zu kreieren, dass es einem immer wieder kalt den Rücken runterläuft. Vielleicht merkt man da auch die erfahrene Drehbuchautorin, die mit Worten nicht nur Bilder sondern auch Emotionen transportieren kann! Familie Winkler zieht aus dem Süden der Republik in eine seit Jahren leerstehende, alte Villa in einem noblen Hamburger Elbvorort. Die Welt scheint in Ordnung - aber der Schein ist trügerisch... Und natürlich hat das Haus eine Geschichte - und zwar eine düstere... und ab der ersten Beschreibung der Villa ist auch klar, was passieren wird, nämlich dass die Geschichte des Hauses Auswirkungen auf die neuen Bewohner und ihr Familienglück haben wird. Düstere Geschichten neigen zu einer Wiederholung - und das so lange bis etwas wieder gut gemacht, die Vergangenheit bereinigt wird. Und so gewinnt Tobias Hansen, um dessen Elternhaus es sich bei der Villa handelt, eine immer größere Präsenz in der Villa und im innerfamiliären Ablauf - er schleicht sich gewissermaßen zurück in sein Elternhaus. Kapitel für Kapitel werden für die Lesenden aus anfänglichen Ahnungen, dass da Bösartiges im Spiel ist, böse Gewissheiten und die Hoffnung auf Rettung. Und am Ende? Da ist es wie bei Stephen Kings 'Carry'... das Vergangene ist noch längst nicht bereinigt! Unbedingt nachts lesen, wenn man allein (...und schutzlos) zuhause ist.