Mythologie aus Frauensicht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
michele.raduenz Avatar

Von

Ich lese alles, was mir zu griechischer Mythologie in die Finger kommt, so musste ich mir natürlich auch das hier anschauen. Endlich einmal ein Buch aus der Perspektive einer Frau. Und dann auch nicht irgendeine, sondern die von Elyssa, der Königin von Karthago. Sie verbindet ein besonderes Band zu ihrer Ziehschwester Anna, die beide in den Schiffbrüchigen Aeneas und seiner Mannschaft Hoffnung sehen. Es entsteht eine wundervolle Liebesgeschichte mit wenig Zukunft. Besonders gefallen haben mir auch die Geschichten zum Schreiber Vergil und die hoffnungslose Art von Eros, der alles gibt, um doch noch ein Happy End entstehen zu lassen. Vergil versucht, Augustus Anforderungen hinsichtlich Der Aeneis gerecht zu werden, was mir besonders wegen des historischen Aspekts dabei sehr gefallen hat.
Außerdem war ich ein sehr großer Fan vom beeindruckenden bildhaften Sprachstil der Autorin. Jeder Satz hat sich wie ein einzigartiges Bild von selbst im Kopf festgesetzt. Dadurch war die Leseerfahrung so wunderbar, dass es ein einziger toller Moment war, das Buch zu lesen, nicht nur wegen der Geschichte oder der Historizität an sich, sondern auch wegen der tollen Autorin.