Das Ende macht neugierig auf mehr

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jiskett Avatar

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Es fällt mir schwer, "Emba: Bittersüße Lüge" zu bewerten. Einerseits hat mir das Buch gut gefallen, aber andererseits war es doch in manchen Aspekten recht vorhersehbar.

Es geht, wie der Titel schon sagt, um Emba, die Tochter des (wie einige sagen) mächtigsten Mannes der Welt, in der sie lebt, da er den Energieverbrauch kontrolliert. Emba ist ein ganz eigener Charakter, sehr direkt und impulsiv, was ihr Vor- und Nachteile bringt. Zudem ist sie privilegiert und deshalb teilweise naiv, was ich ein bisschen anstrengend, aber auch interessant fand, gerade in Bezug auf die Reaktionen ihrer Mitmenschen und die Kontraste, die entstanden sind.

Der Fokus der Geschichte liegt auf den mysteriösen Ereignissen an der Schule für Jäger. Es ist Embas größter Wunsch, diesen Beruf zu ergreifen doch schon kurz nach der Aufnahmeprüfung zeigt sich, dass irgendetwas nicht stimmt. Prüfungen, bei denen sie den Stoff beherrscht, werden nicht bestanden, ihre Ausrüstung scheint manipuliert zu werden und generell scheint so ziemlich alles schief zu gehen. Deshalb ist die Ausbildung in Gefahr und Emba könnte ihren Traum für immer verlieren, wodurch die Ereignisse interessant sind. Man fragt sich, wer hinter all dem steckt oder ob alles ganz anders ist, als es aussieht. Ich muss allerdings sagen, dass für mich bald klar war, was wahrscheinlich passiert. Ich hatte gehofft, dass ich mich irre, da es ein recht unorigineller Twist ist, aber leider war dieser Teil der Geschichte vorhersehbar. Dadurch waren die letzten Kapitel für mich nicht so überraschend und schockierend, wie sie wohl sein sollten, auch wenn die Gefühlslage der Protagonistin überzeugend dargestellt wurde - ich konnte hier definitiv mit ihr mitfühlen.

Die Welt, in der die Charaktere leben, ist ganz gut aufgebaut, auch wenn es gegen Ende ein paar Enthüllungen gibt, die alles durcheinander werfen und zeigen, dass alles anders ist, als man dachte. Das war eine wirklich gute Wendung und ich bin gespannt, wie es in Band 2 weitergehen und was das Schicksal der Gesellschaft sein wird. Ein vollkommenes Happy End scheint unmöglich zu sein (zumindest für Emba selbst), doch wer weiß, was die Autorin plant? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, was als nächstes passieren könnte, und das macht den zweiten Band interessant.

FAZIT
"Bittersüße Lüge" ist eine gut geschriebene, packende Geschichte, die teilweise vorhersehbar ist, aber auch Wendungen hat, mit denen ich nicht gerechnet hatte und die einiges an Potential für einen spannenden Abschluss liefern. Es ist auf jeden Fall ein gelungener erster Teil.
3,5/5 Sternen