Emma verduftet

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
strandmöwe Avatar

Von

Emma, 53, ist mit Ehemann Georg auf dem Weg zu Tochter Lilly nach Nizza. Emma will in erster Linie ihre Tochter besuchen, Georg hofft auf das große Geschäft mit einem russischen Ehepaar um das von der Pleite bedrohte Architektenbüro zu retten. Schon die Fahrt nach Nizza lässt erahnen, das Georg seine besten Zeiten als Ehemann längst hinter sich hat, er entpuppt sich als echtes Ekel. Tochter Lilly modellt auch lieber, als sich mit ihrem Studium zu bschäftigen und schon bald landet Emma vor lauter Frust bei ihrer Jugendfreundin Nora. Über Lillys Dozent David entdeckt sie ihr Talent Düfte zu unterscheiden und stürzt sich obendrein auch noch in eine Affäre mit dem viel jüngeren Mann und erkennt, dass sie auch mit 53 immer noch eine attraktive Frau ist. Außerdem ist da noch Paul, Noras Bruder, der seit Jahrzehnten unter seiner unerfüllten Liebe zu Emma leidet.

Wie Emma mit 53 Jahren ihrem Leben noch mal eine neue Wendung gibt, liest sich wunderbar leicht und man meint, die Düfte der Provence erschnuppern zu können. Nach "Elli gibt den Löffel ab" ist es das zweite Buch von Tessa Hennig, das ich gelesen habe. Und "Emma verduftet" gefällt mir viel, viel besser. Ein luftiges, leichtes Buch, perfekte Urlaubslektüre, die man am besten in einem gemütlichen Liegestuhl mit einem gut gekühlten Glas Rosé und mit Blick auf ein Lavendelfeld in der Provence genießen sollte, ersatzweise tut es sicher auch der Lavendelbusch auf der heimischen Terrasse.

Völlig unpassend finde ich allerdings das Cover. Weder reisen Emma und Georg mit einem Wohnmobil nach Nizza, noch sitzt Emma jemals im Schlauchboot. Im Gegenteil, rasch taucht sie ins mondäne Nizza ein. Und mit dieser trutschigen alten Dame auf dem Cover hat Emma auch nichts gemein.