Emma verduftet und der Duft der Liebe verpufft

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Kurze Inhaltszusammenfassung:

Emma ist knapp über 50 und befindet sich an einem Wendepunkt in ihrem Leben: Ihre Tochter Lilli studiert in Nizza und genießt das Leben in vollen Zügen, ihr Mann Georg lässt seinen Frust über seinen beruflichen Misserfolg an ihr ab und flirtet gerne mit jungen, hübschen Damen und Emma selbst realisiert, dass sie ewig kein eigenes Leben mehr geführt hat und versucht dies nun zu verändern.

Meine Meinung zum Buch:

Die Autorin beschreibt die einzelnen Charaktere und Situationen sehr detailliert und mit einer gewissen Prise Ironie. In der zweiten Hälfte des Buches finde ich die negative Kritik an Emmas Ehemann Georg schon etwas zu dominierend. Besonders gut gelungen finde ich die Szenen, in denen sich Emma mit der Kunst der Düfte und der Kreation eines eigenen Parfums beschäftigt. Hier hätte ich gerne noch mehr davon gelesen, denn die Autorin beschreibt die Lavendelfelder und die Wirkung der Düfte, aber auch Noras Kunstwerke sehr eindrucksvoll, sodass ich beim Lesen das Gefühl hatte, mit den beiden Damen in Frankreich mitten im Lavendelfeld zu stehen.

Positiv finde ich auch, dass Emma ihr Leben verändern möchte und keine halben Sachen macht, sondern zugleich in mehreren Lebensbereichen Veränderungen vornimmt, zB an ihrer Wohnsituation, in Sachen Liebe und Partnerschaft, Beruf und dass sie sich auch wieder eigene Interessen und Hobbies sucht. Etwas unrealistisch finde ich, in welchem Tempo sie dies alles schafft und wie gut Emma plötzlich bei Männern, vor allem auch bei beinem 20 Jahre jüngeren Mann, ankommt, obwohl sie lediglich ein teures Kleid gekauft hat - das lag dann wahrscheinlich an ihrer neuen Ausstrahlung. Auch die Wiederaufnahme ihrer Freundschaft zu ihrer ehemaligen Studienfreundin Nora klappt auf Anhieb und gibt ihr positive Energie und Mut, ihre Situation zu verändern. Zu ihrer Tochter Lilli ist Emma, meiner Meinung nach, zu streng, denn Jugendliche sollen sich neben dem Studium auch amüsieren dürfen - und wenn man schon in Nizza studiert, wäre es auch schade, nur in der Studentenwohnung zu sitzen und zu lernen.

Titel und Cover:

Der Titel mit dem Wortspiel hat mir sehr gut gefallen und auch das Cover ist optisch ansprechend und mit dem Gucklock interessant gestaltet, allerdings haben die darauf dargestellten Personen und die Situation am Cover für mich keinen Bezug zum Buch, sondern sind eher irreführend.

Mein Fazit:

Emma verduftet ist ein sehr kurzweiliges Bucht, gut geeignet zum Lesen im Liegestuhl in der Sonne oder im Schwimmbad mit ein paar Gedankenanstößen über die Veränderungen im Leben einer Frau, wenn die Kinder flügge werden und die Ehe nicht mehr so harmonisch verläuft.