Was wäre, wenn?

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stina23 Avatar

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Die fünfzehnjährige Emma schwärmt für den sportlichen Oscar, findet ihre Eltern sehr anstrengend und hat auch sonst die Probleme die Teenager nun mal so haben. Als der Hund ihres Großvaters unter ihrer Aufsicht angefahren wird, soll Emma die Tierarztkosten übernehmen. Deshalb soll sie nach Rom, um in der kleinen Pension ihrer Tante Geld zu verdienen. Darauf hat das Mädchen natürlich absolut keine Lust, denn Oscar bleibt den Sommer über in Köln. Eine kleine Entscheidung wird nun zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Fliegt Emma nach Italien oder bleibt sie den Sommer über in Deutschland? Gut, dass beide Möglichkeiten in dieses Buch verpackt wurden!
Die Autorin, Stefanie Gerstenberger, erzählt abwechselnd, was ihre Protagonistin in Rom beziehungsweise in Köln während ihrer Sommerferien erlebt. Durch unterschiedliche Schriftarten und dem kleinen Bild des Kolosseums bzw. des Kölner Doms am Anfang des jeweiligen Abschnitts erkennt man gut, in welchem Teil der Geschichte man sich befindet. Während eines Kapitels wird manchmal sogar mehrmals der Erzählstrang gewechselt. Ich muss zugeben, mich hat das anfangs eher gestört, da ich davon ausgegangen bin, dass eine Story nach der anderen zu lesen sein wird. Erst später im Buch wurden die Erzählsprünge interessant, da die anfängliche Entscheidung nun mehr Einfluss auf die Handlungsstränge hatte. Überhaupt nahm das Buch für mich erst ab mehr als der Hälfte an Fahrt auf. Zu Beginn wird zu viel Zeit in das Kennenlernen von Emma und ihrer, meist pubertär-miesen oder schwärmerischen, Stimmung verwendet. Ich ertappte mich dabei, über Sätze nur hinwegzulesen und war kurz davor, das Buch abzubrechen. Doch dann begann es doch noch interessant zu werden. Emma entwickelt sich weiter, beginnt nicht mehr nur den Jungs alles recht machen zu wollen, sondern sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Sie wird greifbarer und auch in der bis dahin eher ereignislosen Köln-Geschichte wird Emma zur Handlungsträgerin.
Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Immer wieder werden italienische Wörter oder Sätze eingestreut, die auch erklärt bzw. übersetzt werden. Die Sicht einer Teenagerin auf das Leben wird, denke ich, gut eingefangen und man kann mit ihr auf so manches nostalgisch zurückblicken.
Von mir bekommt das Buch schwache 4 Sterne, da mich die erste Hälfte des Buches eher gelangweilt hat.