Empowernd und wichtig!

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Auch wenn das Cover optisch nicht unbedingt mein Fall ist, schreien einen die Farben doch förmlich an und auch irgendwie zurecht, denn "Empathie und Widerstand" will laut sein.
Politische und gesellschaftliche Themen werden immer kontroverser, besonders in den Diskussionen. Egal ob in der Öffentlichkeit, in den Kommentarspalten sozialer Medien oder am Küchentisch beim Familienessen. Kristina Lunz beschreibt in ihrem Buch die immer weniger auf Kompromisse, Perspektivwechsel und Rücksichtnahme ausgelegten Debatten rund um gesellschaftliche Themen. Dabei ruft sie dazu auf, wie der Titel schon sagt, mehr Empathie walten zu lassen und sich auf gegensätzliche Meinungen einzulassen, sich andere Perspektiven so neutral wie möglich anzuschauen und auf sachliche Diskussionen zu fokussieren. Dass man trotzdem nicht alle Meinungen für gut empfinden muss und an den richtigen Stellen mit Widerstand für die eigenen Werte eintreten muss, betont sie immer wieder.
Mit persönlichen Erfahrungen, beispielhaften Geschichten über andere Frauen und kleinen Werkzeugen, die sie den Leser*innen mit an die Hand geben will, schafft Lunz ein Sachbuch, dass auf seine eigene Art berührt.
Mir persönlich ist sie dabei an einigen Stellen jedoch zu radikal oder zu optimistisch. Nicht jede*r lässt sich auf diese von ihr beschriebenen Strategien zur Diskussion ein und bei gewissen Themen führt Radikalität vermutlich leider eher zum Misserfolg. Das soll jedoch das Buch im Gesamten nicht schmälern, da viel lehrreiches in ihm steckt. Ich konnte sehr viel mitnehmen und lernen und würde "Empathie und Widerstand" erstmal jedem weiterempfehlen, da ich glaube, dass jede Person etwas darauf lernen kann.