Virtuos und feinfühlig.

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carola Avatar

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Harriet steht mit ihrem Vater am Bahnsteig. Sie warten auf den Zug. Die Reise hat Harriet zu verantworten, deshalb möchte sie auch, dass dem Vater weitere Unannehmlichkeiten erspart bleiben. Sie wird ihn nicht reizen.

Sie ist mit ihm allein unterwegs, denn die Eltern haben sich scheiden lassen. Beide Eltern wollten nur ein Kind mitnehmen. Dieses Kind war ihre Schwester Amelia. Sie war das andere Kind. Ihr Ungewolltsein hört sie eines Abends durch die Küchenwand. Mit ihr haben die Eltern keine Wellenlänge, was das bedeutet versteht sie nicht. Sie versteht nur, dass der Vater verloren hat und Sie, dass ungeliebte Kind, behalten muss.

Ebenfalls am Bahnsteig steht ein sprachloses Ehepaar. Sie muss unbedingt noch rauchen, als der Zug einfährt, so als würde dieser auf sie warten.

Der Mann, Oskar hat auch eine Kindheitserinnerung.
Ein Sozialarbeiter seiner Schule sagte zu ihm als Kind, er würde unter innerem Druck stehen. Wieder etwas, womit sich nichts anfangen lässt, welcher Druck, welche Wellenlänge?

Sie alle fahren durch die Sommerlandschaft Schwedens. Fremde im Zug, deren Schicksale sich verpflechten werden

Schon der Einstieg in dieses Buch ist Alex Schulman virtuos gelungen. Die Charaktere entfalten sofort eine starke Präsenz beim Leser*in und lassen ihn teilhaben an ihrer Geschichte.