Ankommen

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stricki Avatar

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Im Zentrum der Geschichte stehen die Zugfahrten verschiedener Personen nach Malma. Alle drei erstmal sehr rätselhaft, vage, fast schon nebulös. Langsam taucht man tiefer ein in die Geschichten, die geprägt sind von unsicheren Menschen, von schweigsamen, in sich gekehrten Vätern, und Frauen, die durch ihre nicht einfache Kindheit geprägt wurden. Langsam verbinden sich die Stränge und als Lesende versteht man, wie alles zu einander gehört.

Die Liebesgeschichte von Harriet und Oskar hatte es mir besonders angetan. Sie ist wunderschön, dramatisch, herzzerreißend. Das Päckchen, an dem Harriet so schwer zu tragen hatte, eine Wunde die nie heilen konnte. Ein Familientrauma, dass von einer Generation zur nächsten weitergegeben wurde, symbolisch dargestellt durch die immer wiederkehrende Fahrt zur Endstation Malma ...

Alex Schulmann ist ein großer Erzähler, Familien sind sein Ding, wie er bereits in seinem Roman "Die Überlebenden"bewiesen hatte. So auch in "Endstation Malma". Sein Schreibstil ist einfach wunderschön, ich hätte ewig weiterlesen, tiefer und tiefer abtauchen können.
Denn: Es sind für mich noch so viele Fragen offen in diesem Buch! Ich hätte gern noch mehr über die Männer, die Väter erfahren. Warum waren die, wie sie waren, was ist bei ihnen passiert?