Drei Menschen auf dem Weg nach Malma

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Drei Menschen reisen mit dem Zug nach Malma in der Nähe von Stockholm. Das Ziel eint sie, aber die Reise finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Da ist zunächst die junge Harriet, die mit ihrem Vater zu einer Beerdigung unterwegs ist. Dann Oskar, der zusammen mit seiner Frau nach einem großen Streit nach Malma fährt und zuletzt Yana, die dort auf der Suche nach Spuren aus der Vergangenheit ist. Diese drei Personen reisen in unterschiedlichen Zeitebenen und erst im Verlauf des Buches wird klar, dass sie familiär miteinander verbunden sind. Harriet ist Yanas Mutter und steht besonders im Fokus des Romans, Oscar ist ihr Mann und Yanas Vater.
Die einzelnen Kapitel sind jeweils aus der Sicht einer der drei Hauptpersonen geschrieben. So bekommt man Häppchenweise eine Familiengeschichte zu lesen, die geprägt ist von Verletzungen, Verlustängsten, Vernachlässigung und Schweigen. Das problematische Verhältnis zu ihren Vätern zieht sich dabei durch Harriets wie durch Yanas Leben und hat gravierende psychische Probleme zur Folge.
In einem sehr bildgewaltigen Schreibstil erzählt Alex Schulman diese emotionale und tragische Geschichte von drei Personen, die zunächst scheinbar eigenständig, am Ende aber auf traumatische Weise sehr eng miteinander verwoben sind. Vor allem die schwierige Beziehung der beiden Frauen zu ihren Vätern bestimmen ihr Leben auf traurige Art und Weise.
Es ist ein tiefgründiger und auch schmerzhafter Roman, der nach dem Lesen noch lange nachhallt. Ich kenne bis jetzt noch keinen Roman von Alex Schulman, möchte das aber nach dieser eindrucksvollen Lektüre gerne nachholen.
Keine leichte Kost aber eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die nicht nur seichte Unterhaltung suchen.