Reisende im Zug

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Der schwedische Bestsellerautor versteht es, schwierige Familienbeziehungen zu beschreiben. Wie in den beiden Vorgängerbänden "Die Überlebenden" und "Verbrenn all meine Briefe" erzählt er von gestörten, traumatischen Verhältnissen. Drei Menschen sind unterwegs in einem Zug: ein zehnjähriges Mädchen mit seinem Vater, ein junger Mann mit seiner Frau, die ihm vor der Trennung den Ort zeigen möchte, in dem sie aufgewachsen ist, eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Mutter. Erst allmählich wird deutlich, dass sie alle auf der gleichen Strecke unterwegs sind, aber zu ganz verschiedenen Zeiten: 1976, 2002 und heute und dass es sich um eine Familie handelt: das kleine Mädchen wird die verheiratete Frau, deren Tochter die suchende Frau ist. Sehr raffiniert werden die Erzählstränge miteinander verwoben. Man spürt das Unheil, das diese Familie bedroht, die Sprachlosigkeit über Generationen hinweg. Spannend bis zur letzten Seite. Hervorragend!