Verstörende Erlebnisse

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In kurzen Sequenzen erzählt Alex Schulmann Geschichten einer Kleinfamilie über drei Generationen. In Zeitsprüngen, vor und zurück, erkennen wir allmählich die Struktur der Familie, erst Vater, Mutter und zwei Töchter; Vater und jüngere Tochter; Vater, Mutter und Tochter der nächsten Generation; auch dort schließlich Vater und Tochter. Alle fahren sie irgendwann zur Endstation Malma, und erst spät verstehen wir die Zusammenhänge. Durchgängig herrscht eine beklemmende, teils verstörende Stimmung. Schmerzhafte Erlebnisse prägen die Protagonisten, besonders die Töchter und ihre Väter. Vieles bleibt zwischen ihnen unausgesprochen, quält sie im Verborgenen. Die Kommunikation ist gestört. Die Töchter erleben den Verlust der Mutter, in der Folge Angst, Gefühlskälte, Einsamkeit. Das prägt sie für ihr Leben.
Bedeutungsgeladene Motive ziehen sich durch den Roman, wie die Zugfahrt und ihr düsteres Ende, Fotografien, der einsame Adler als Lieblingsmotiv des fotografierenden Vaters, das Reinigen und Ordnen der Objektive, das grausame Schicksal eines geliebten Haustiers. Der Roman bleibt spannend bis zum Ende. Er ist meisterhaft erzählt, aber schwer zu verdauen.