Wir sind die Kinder unserer Eltern

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rebeccawinter Avatar

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Das gebundene Buch aus dem dtv-Verlag wurde mit Lesebändchen ausgestattet, in angenehmer Typographie und Papierqualität hergestellt. Das Titelblatt des Schutzumschlages empfinde ich zunächst als unpassend. Doch wie der Adler mit der Geschichte zusammenhängt, erfährt man beim Lesen des Romans.
Eine Zugreise, verschiedene Personen, deren Schicksale miteinander verknüpft sind. Nur wenig gibt der Klappentext preis. Und das ist gut, denn der meisterhaft komponierte Handlungsverlauf, der sich in unterschiedlichen Zeitebenen und aus verschiedener Sicht der Protagonisten abspielt, gewinnt durch Überraschung. In einem klaren, einfach erscheinenden Schreibstil deckt der Autor, Alex Schulman, Tragödien einer Familie auf. Dabei hinterlässt nicht nur das einzelne Geschehnis, sondern vor allem dessen Auswirkungen auf die nachfolgende Generation, Bestürzung und Traurigkeit.
Alex Schulman versteht es knapp und schnörkellos durch wenige Erlebnisse die verletzten, verstörten Persönlichkeiten zu zeigen und lebendig werden zu lassen und zu berühren.
Wir alle sind die Kinder unserer Eltern. Ob wir selbstbewusst oder verängstigt durch das Leben gehen, hängt maßgeblich von unserer Kindheit ab. So verstehe ich das Buch auch als ein Plädoyer für einen liebevollen, respektvollen Umgang mit unseren Kindern und Enkeln.
Ein Roman, der den Leser etwas fordert, aber nicht enttäuscht.