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mammutkeks Avatar

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Die Leseprobe von "Engelsgleich" umfasst gleich ein Zehntel des gesamten Buches - und doch bringt diese Menge an Seiten noch keine genaue Vorstellung von dem, was noch kommen mag. Denn auf diesen Seiten tummeln sich so viele Geschichten, dass es selbst direkt nach der Lektüre schwierig ist, sie alle zu referieren.
Zu den Hauptfiguren gehört offenbar Juli, die mit ihrer Partnerin Yvonne zusammenlebt und drei Pflegekinder betreut. Juli ist Lektorin, hat gerade ihre Periode (ist das wirklich so wichtig, dass es sooo arg viel Raum einnehmen muss??), kümmert sich um Haus und Garten - und vor allem um die Kinder. Erzählt wird auch ein wenig aus ihrer eigenen Geschichte: geboren im Norddeutschen, früh schon wird ihr klar, dass sie anders ist, dass sie Frauen liebt - doch damt begannen wohl auch die Probleme. Doch nun ist die älteste Pflegetochter verschwunden.
Weitere Ansätze ranken sich um Kommissar Paul Kalkbrenner, der zu einem erhängten Mann gerufen wird, der schon einige Tage an der Decke verbracht hat. Ein offenbar klarer Fall.
Daneben erzählt Krist auch von Anezka, die in einen Kofferraum gesteckt und später erschossen wird. Auch Sandrine und ihr Freund Kevin sowie Markus, der von einigen dunklen Gestalten verfolgt wird, gehören zum üppigen Personal dieses Krimis.
Da Krist so viele Geschichten auf diesen ersten Seiten entwickelt, befürchte ich, dass es nicht unbedingt gelingt, wirklich auch alle miteinander zu verknüpfen und logisch zuende zu erzählen.
"Engelsgleich" lässt sich gut lesen, der Stil ist wenig auffällig, kommt eher mit kurzen Sätzen aus - und ist durch die vielen vielen Themen- und Personenwechsel sehr schnell. Ein wenig erinnert es an ein Drehbuch für eine Soap.