Engelsschmerz

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nati Avatar

Von

Ulrike Ziegler ist fest davon überzeugt, dass ihrer Tochter Jule etwas zugestoßen ist. Sie reist von Münster nach München. In der Wohnung ihrer Tochter riecht es muffig und die Blumen sind vertrocknet. Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen und geht zur Polizei, um eine Vermisstenanzeige aufzugeben, doch hier hat sie das Gefühl, dass man sie nicht ernst nimmt. Dann trifft Ulrike Ziegler auf die Kommissarin Annette Kirchgessner, die sich ihrer Sorgen annimmt.

Durch Rückblicke in die Vergangenheit erfährt der Leser, dass Jule mit ihrem Freund Tim Schluss gemacht hat, da er den Reizen ihrer besten Freundin Lena nicht widerstehen konnte. Im Internet hat Jule nun eine nette Bekanntschaft geschlossen. Sie schreiben sich viele Emails und Jule ist sehr glücklich, doch dann macht der Seelenfreund aus dem Internet Schluss mit ihr, da er sich ihrer nicht würdig fühlt. Kurz entschlossen packt sie einige Sachen, um ihn mit einem Besuch zu überraschen. Doch dieser Besuch endet für Jule in einem Kellerverlies.

Durch die verschiedenen Zeitsprünge konnte die Autorin schnell Spannung aufbauen und man fühlt sich regelrecht in die Geschichte hineingezogen. In einem Handlungsstrang kann der Leser die zähe Suche nach Jule mit verfolgen. Im anderen Erzählstrang erfährt man welches Martyrium Jule erleiden muss. Dieses wird sehr detailliert beschrieben und teilweise musste ich mich zwingen, diese Szenen weiterzulesen. Bis zum Ende bleibt offen, ob Jule überlebt oder nicht.

Der Schluss kam für mich etwas überraschend, da für mich noch einige Fragen offen waren. Was hat den Täter dazu gebracht so zu handeln, war es der Tod seiner Mutter oder litt er an einer Krankheit? Was ist mit dem Leihwagen von Jule geworden?

Trotz dieser für mich nicht geklärten Fragen war es ein spannender Krimi ohne Längen, der mich gut unterhalten hat.