Bis zum bitteren Ende

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silvi sommer Avatar

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Enriettas Vermächtnis ist ein interessanter und feinsinniger Roman. Schon alleine der Name Armando da Silva lies mein Kopfkino anlaufen.

Die erfolgreiche Autorin Enrietta da Silva geboren in Südamerika kam vor langer Zeit in die Schweiz. Nach ihrem Tode wird Emilio, ein Arzt aus Argentinien und Jana , eine Schauspielern aus Österreich von einem Treuhänder in die Schweiz eingeladen um das Vermögen von Enrietta zu erben. In der Schweiz angekommen werden sie vom Treuhänder Leuthard über diese Erbschaft aufgeklärt.
Doch die Erbschaft gestaltet sich dann komplizierter als gedacht , da plötzlich wie aus dem nichts Armando, Enriettas Sohn auftaucht um sein Erbteil zu fordern.

Die drei Protagonisten könnten kaum unterschiedlicher sein. Und so richtig wohl fühlt sich auch keiner der dreien mit diesem Erbteil. Was hat sich Enrietta nur bei der Aufsetzung ihres Testaments gedacht ?

Zunächst erscheinen Jana und Emilio sehr zögerlich , denn Emilio plagt irgendwie das schlechte Gewissen, er bräuchte das Erbe auch gar nicht. Geld und sein Auskommen hat er selber als erfolgreicher Schönheitschirug mit eigener Klinik . Doch mit Armando gab es seit der Kindheit Reibereien und Eifersüchteleien und so gönnt er ihm nicht wirklich seinen Pflichtteil . Nicht nur er steckt moralisch tief in der Klemme.
Denn das Auftauchen des Sohnes bringt auch dem Treuhänder einige Aufregung und wird zur echten Herausforderung.

Es ist ein ruhiger dahin erzählter Roman, lässt sich leicht lesen. Nüchtern und zurückhaltend schafft er es aber trotzdem einem zu fesseln. Ich habe das Gefühl als wenn man wie ein Voyeur sie leise beobachtet und mit jeder weiteren Seite komme ich dem dunklen Geheimnis von Enrietta auf die Spur.
Enrietta war unversöhnlich bis über ihren Tode hinaus , doch war sie das wirklich? Und machte sie den Erben und auch dem Treuhänder extra große Schwierigkeiten ?
Aber dieser Roman will erst zu Ende sein, wenn jede Person die Gelegenheit bekommen hat ihre eigene Geschichte den anderen zu erzählen.