Die unerwartete Erbschaft

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lesefee65 Avatar

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Völlig unerwartet werden Emilio und Jana nach Zürich einberufen, um die Erbschaft der erfolgreichen Autorin Enrietta da Silva anzutreten. Beide waren Enriette emotional zugetan, spielten in deren Leben als Ziehtochter bzw. -sohn zeitweise auch eine Rolle, kannten einander bis dato aber persönlich nicht. Die wahren Gründe für die Erbschaft zeigen sich allerdings erst, als Enriettas leiblicher Sohn Armando Ansprüche erhebt. Der züricher Anwalt Leuthard versucht, diese im Familienkreis der da Silvas aufzudecken.
Die Geschichte beginnt mit der behutsamen Annäherung von Emilio und Jana, die für sich erst klären müssen, inwieweit dieses Erbe für sie annehmbar ist. Leuthard versucht dabei, die rechtliche und menschliche Seite dieses Prozesses zu begleiten, da er die Erblasserin viele Jahre persönlich betreut hat. Es entwickelt sich eine Beziehung, man lernt sich schätzen, bis Armando da Silva die reibungslose Abwicklung durchkreuzt. Seine Ansprüche sind unwiderlegbar; aber erste Einblicke in Armandos Vergangenheit, die stark von der Zurückweisung seiner Mutter geprägt ist, lassen auch Emilio neu über seine Beziehung zu Enrietta und seinen eingeschlagen Lebensweg nachdenken.
Die Geschichte endet mehr oder weniger überraschend; die Protagonisten bewegen sich stringent zum finalen Plot, da das Familiengeheimnis der da Silvas aufgedeckt wird und jeder der Beteiligten auch dadurch eine entscheidende Wendung im Leben erfährt.
Mich haben die Verzögerungen im Gesprächs- und Erzählfluss schon sehr gestört. So kommen Aussprachen ins Stocken, obwohl die Atmosphäre (Ort/Stimmung) vorher gut aufgebaut wird.
Insgesamt gesehen hätte ich gerne auch noch mehr über Enriettas Leben erfahren wollen.