Ein Testament deckt ungewollt ein Familiengeheimnis auf

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Die Hauptfigur des Romans ist Enrietta da Silva. Sie ist eine berühmte Schriftstellerin, die von Argentinien in die Schweiz umsiedelt. Als sie im Alter von fünfundachzig Jahren stirbt vermacht sie Ihr Erbe an zwei Menschen: der Schauspielerin Jana Horwarth und dem Schönheitschrirugen Emilio Volpe.

Jana war Enriettas Ziehtochter, die durch ein Bühnenunglück selbst nicht mehr aktiv in der Schauspielkunst tätig ist, jedoch ihr umfangreiches Wissen als Dozentin an die nachfolgende Generation weitergibt. Die hoch
gewachsene und schlanke Frau wohnt in Salzburg und verstand sich Zeit ihres Lebens sehr gut mit ihrer Ziehmutter Enrietta. Allerdings wusste sie so gut wie nichts über das Leben, welches Enrietta seinerzeit in Argentinien führte.

Emilio ist Chef einer Privatklinik in Buenos Aires, die sich auf plastische Chirurgie spezialisiert hat. Er ist mit der überaus klugen und umsichtigen Elena verheiratet, die als Ärztin in der Orthopädie arbeitet.

Jana und Emilio sind nun die Erben eines sehr großen, Millionen schweren, Vermögens geworden. Nun allerdings tritt plötzlich und für alle unerwartet Armando da Silva auf, der sich als leiblicher und verheimlichter Sohn Enriettas ausgibt, die ihn ganz offensichtlich sogar über ihren Tod hinaus veleugnet. Er ist das Kind einer unglücklichen und skandalösen Affäre, auf die sich Enrietta in ihren jungen Jahren einließ und am liebsten ganz aus ihrem Leben gestrichen hätte.

Im Verlauf der überaus spannenden Story kristallisiert sich heraus, dass Emilo von der Existenz Armando wusste. Wie die beiden Protagonisten zueinader stehen ist äußerst spannend und gibt der Geschichte eine hochinteressante Wendung.
Armando bemüht sich zwar sehr um Jana; dennoch erscheint er undurchsichtig, sogar etwas anrüchig, tritt jedoch auch als charmanter Gentleman in Erscheinung, der geschickt um Jana zu werben weiß. Emilio sorgt sich um Jana, denn er ahnt um die Absichten Armandos und fürchtet, dass Jana auf diesen hereinfallen könnte und folglich enttäuscht wird. Wäre es aber auch möglich, dass es Armando ausgerechnet bei Jana vielleicht sogar ehrlich meint?

Dieser sehr klug und gekonnt verfasste Roman überzeugt in seinem Aufbau und fesselt seine Leser durch die sich nur langsam entwickelnde Story, die Schritt für Schritt aus undurchsichtigen Lebenslügen, Machtkämpfen
ein klares und faszinierendes Bild hervortreten lässt. Der Leser wird in bester Weise unterhalten und gespannt mit, ob es tatsächlich einen Bösewicht gibt oder nicht.

Sylvia Madsack legt mit "Enriettas Vermächtnis " einen sehr unterhaltsamen, angenehm zu lesenden und sehr spannenden Roman vor. Dies ist für mich das erste Buch dieser Autorin und ich kann es uneingeschränkt weiter empfehlen.