Lebenslügen

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takabayashi Avatar

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Die in der Schweiz lebende argentinische Erfolgsautorin Enrietta Da Silva ist in hohem Alter gestorben. Ihre Bücher haben sie reich gemacht und nun werden ein argentinischer Schönheitschirurg, Emilio, und eine österreichische Schauspielerin, Jana. zur Testamentseröffnung beim Notar nach Zürich bestellt. Die beiden sind von Enrietta als Haupterben ihres beträchtlichen Vermögens eingesetzt worden. Außer Emilio weiß niemand von ihrem leiblichen Sohn Armando. Warum wurde er verleugnet und nicht im Testament bedacht?
Wie die Schicksale dieser so unterschiedlichen Personen zusammenhängen und warum sie sich so verhalten, wie sie es tun, das erzählt uns dieser Roman. Das liest sich sehr spannend und unterhaltsam, wenn auch teilweise wie eine Telenovela. Das Verhalten der Protagonisten ist oftmals nicht nachvollziehbar, sie zeigen zum Teil nicht immer sehr "edle" Charakterzüge, im Gegenteil, und wirken manchmal auch recht unsympathisch, aber das ist eigentlich normal, nicht alles ist nur schwarz oder weiß ... So erfährt man im Laufe des Romans viele Familiengeheimnisse, bis sich das Bild in seiner Gesamtheit offenbart. Der Autorin scheint auch am Herzen zu liegen, dass man selbst in fortgeschrittenem Alter seinem Leben noch einmal eine Wende geben und einen Neuanfang wagen kann.
Genau das tun nämlich die Protagonisten dieses Buches: Aufgewühlt von den neuen Erkenntnissen, den Irrungen und Wirrungen dieses Erbschaftsstreits, eine Kehrtwende machen und ihr Leben verändern! Dass gleich vier Personen (Emilio, Jana, Armando und der Notar) ihr Leben umkrempeln wirkt vielleicht etwas unrealistisch, aber insgesamt liest sich diese Familiengeschichte wirklich spannend und unterhaltsam, so dass ich die letzten zwei Drittel in einem Zug durchgelesen habe. Schöner Schmöker!