Liest sich wie eine Telenovela :)

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miro76 Avatar

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Enrietta da Silva verstarb über 80jährig und hinterlässt ein ordentliches Vermögen. Das Erbe sollte zwischen Emilio und Jana aufgeteilt werden. Während Jana dem Anwalt und Testamentsvollstrecker seit einigen Jahren in Freundschaft verbunden ist, hält Emilio mit der Begründung, warum er als Erbe genannt ist, hinter dem Berg. Er gibt sich sehr geheimnisvoll, wirkt aber freundlich und zuvorkommend und unterstützt Jana, die sich nach einem Sturz starke Prellungen zugezogen hatte.

Obwohl sich die beiden in Zürich näher kommen, verrät Emilio nicht, wie er zu der Verstorbenen stand.

Bis eine dritte Person auf den Plan tritt und ordentlich Chaos stiftet.

Janas Gefühle geraten in Wallung und es fällt ihr schwer, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden.

Als Leserin war mir schnell klar, dass die überzogenen Rollenbilder in die Irre führen sollten und nicht alles so ist, wie es scheinen soll. Die Autorin hat hier etwas über das Ziel hinausgeschossen und daher kommen die Wendungen gar nicht so überraschend. Die gewünschten Aha-Effekte bleiben aus und die Motivation der Protagonist*innen darf man nicht immer hinterfragen.

Der Roman ist ein kurzweiliges Vergnügen für Leser*innen, die sich nach leichter Kost mit großen Gefühlen sehen. Ich habe die Lektüre wie eine Telenovela empfunden. Da ist auch alles etwas überzogen, damit wirklich jede*r versteht, warum es geht.

Um abzuschalten kann das ja mal ganz amüsant sein.

Somit empfehle ich dieses Buch nicht ganz unvoreingenommen als Strandlektüre, wenn die Sonne auf den Kopf prasselt. In dieser Situation könnte es dann vielleicht sogar ein fünf Sterne Buch sein. Ich hatte bei der Lektüre alle meine Sinne beisammen, deshalb kann ich nicht mehr als drei Sterne vergeben. Immerhin hat es mich ganz gut unterhalten!