Weit mehr als blöde Eltern

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kalli Avatar

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Anfangs war ich skeptisch, ob ich genug zur Zielgruppe dieses Buches gehöre, da ich meine Eltern gar nicht loswerden will, sie nur um hinnehmbaren Rahmen nerven und ich gerne in ihrer Gesellschaft bin. Jedoch - und das wird früh im Buch deutlich - geht es um viel mehr, als um problematische Beziehungen zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern: es kann so viele Beziehungen geben, in denen wir uns unerwachsen benehmen, uns verbiegen, kleinmachen, ins Drama gehen.
Entelterung wird vielmehr als Sinnbild genommen, um sich groß fühlen zu dürfen, eigene Entscheidungen fällen und nicht rechtfertigen zu müssen, aus der Kinderrolle herauszufinden.
Bei dieser Entwicklung will dieses Buch helfen, nicht allein durch äußerst anschauliche Beispiele und ihre Erläuterungen, sondern durch das Anregen zum Selberdenken, und, wichtiger noch, selber fühlen. Dazu gibt es verschiedene eingängige Aufgaben, zu denen man sich am Ende trotz allem natürlich selbst aufraffen muss. Aber der Aufwand hierzu scheint überschaubar. Scheint, da ich bisher nur gelesen habe und den Schritt der Aufgaben aus oben genannten Gründen und der dafür notwendigen und noch fehlenden Muße und Ruhe für mich gerade noch nicht angezeigt finde. Einzelne Aufgaben werde ich aber in jedem Fall in einem ruhigen Moment nachholen.
Das Buch ist empfehlenswert für alle, die den Schritt ins erwachsene Leben gehen wollen, die Kinder haben und ihr Leben selbst gestalten und in die Hand nehmen wollen.

PS. In der B-Note gibt es einen kleinen Abzug, da das Cover meinem Kind Angst gemacht hat: Bild und Titel wirkten auf ihn so, als ob die Eltern tot auf dem Boden liegen, und das die Ent-elterung sein solle.