Krimi light mit Wortspiel-Garantie

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reishimura Avatar

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Willkommen zurück im Himmelreich!
Obwohl mich der erste Band nicht komplett überzeugt hat, konnte ich den Erscheinungstermin des neuen Buches rund um Björn Kupernikus, und Annabelle Schäfer kaum erwarten. Das ungleiche und äußerst skurrile Ermittlerduo hat sich einfach einen Platz in meinem Herzen erobert.
So mit befinden wir uns wieder auf dem idyllischen Campingplatz am Schwielowsee, treffen alte Bekannte wieder und lernen neue „Freunde“ kennen. Autor Andreas Winkelmann macht mit diesem Buch mehr oder weniger nahtlos dort weiter wo er bei „Mord im Himmelreich“ aufgehört hat. Deswegen sollte man die Bücher unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen. Außerdem gleich einmal die Anmerkung, dass all jene die mit dem ersten Teil keine große Freude hatten, besser die Finger von dem Buch lassen sollten.
Hartgesottene Krimifans werden mit dieser Reihe von Andreas Winkelmann sicher nicht glücklich werden. Dafür ist der Spannungsanteil zu gering und der Kriminalfall an vielen Stellen zu übertrieben und konstruiert. Wer allerdings auf der Suche nach einer humorvollen und leichten Unterhaltung ist, kann hier durchaus Spaß haben.
Der Hauptschwerpunkt der Geschichte liegt eindeutig nicht auf dem Kriminalfall selbst, auch wenn er natürlich eine zentrale Rolle für die Handlung spielt, sondern auf den verschiedenen Haupt- und Nebencharakteren und deren verbaler Austausch miteinander. Hierbei habe ich den Austausch zwischen Annabelle und Kupernikus besonders genossen. Bei beiden, aber vor allem auch im Umgang miteinander merkt man, dass sie doch eine gewisse Art von Charakterentwicklung durchgemacht haben und ihre Beziehung sich ein wenig intensiviert hat.
Der Fall entwickelt sich mit einer unglaublichen Langsamkeit, so dass man an mancher Stelle das Gefühl hat, der Lösung keinen Schritt näher zu kommen. Der Erzählstil ist aber so heiter, unbeschwert und humorvoll, dass ich in den meisten Fällen ohne Probleme darüber wegsehen konnte. Abgesehen davon, dass irgendwann dann auch der Zeitpunkt kam, wo sich wieder mal die Ereignisse überschlagen haben. Ähnlich wie im ersten Band ist der Humor manchmal etwas grenzwertig. Das eine oder andere Wortspiel ist dann doch ein wenig plump, passt aber dennoch wunderbar in das Gesamtbild. Andreas Winkelmann scheint eine Vorliebe für schlechte Wortspiele, Situationskomik und seichten Humor zu haben. Solange alles davon wohldosiert ist, kann ich auch damit leben. Ich habe allerdings das Gefühl, dass es in diesem Band bereits hart an der Grenze war und bin gespannt, wie es im nächsten Teil aussehen wird.
Positiv hervorheben möchte ich noch, dass einige der Nebencharaktere aus dem ersten Teil, wie zum Beispiel Kommissar Fass, dieses Mal eine etwas größere Rolle haben und dadurch auch an Tiefe gewinnen.
Autor Andreas Winkelmann hat mir mit diesem Buch wieder einige vergnügliche Lesestunden beschert und ich freue mich auf weitere Abenteuer von Kupernikus und Annabelle. Eventuell dürfen wir ja auch hoffen, dass der Krimiaspekt im nächsten Band wieder ein wenig höher ist. Ansonsten ist dies einfach ein perfektes Buch für einen faulen Tag auf der Couch.