Dystopische Zukunft mit kreativen Ideen, aber leider zu schwacher Umsetzung

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ceecee Avatar

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Der Klappentext und das schicke Cover von Equilon, dessen Titel haptisch sehr ansprechend gestaltet ist, hatten mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht. Equilon ist ein dystopisches Jugendbuch, das mit einer Vielzahl kreativer Ideen und interessantem Worldbuilding beeindruckt. Der Schreibstil liest sich flüssig und die Verwendung vieler englischer Begriffe verleiht dem Buch einen zusätzlichen dystopischen Touch.

Allerdings konnte ich mit den Charakteren nicht so richtig warm werden. Obwohl sie durchaus Ecken und Kanten hatten, waren manche ihrer Handlungen schwer nachvollziehbar. Zudem empfand ich einige Dialoge als zu vulgär. Insbesondere Jennas anfängliche Naivität und ihr Verhalten gegenüber Cory wirkten auf mich unglaubwürdig. Auch einige Teile der Handlung erschienen mir leider unrealistisch und wurden zu schnell abgehandelt, wodurch ich nicht so tief in die Geschichte eintauchen konnte, wie ich es gerne gewollt hätte. Es wäre schön gewesen, wenn die Welt, die Unsorted, die Projekte wie Gammaerde, etc. noch etwas ausführlicher dargestellt worden wären und Szenen detaillierter beschrieben worden wären. Hier hat es mir insgesamt an Komplexität gemangelt.

Das Ende kam für mich zu plötzlich, wirkte leider etwas konstruiert und vorhersehbar. Insgesamt ist Equilon eine schöne Idee und ein gut gemeinter Versuch, auch Themen wie Asexualität und Transsexualität in die Geschichte einzuflechten, die in viele Bücher nur selten Einzug finden. Jedoch ist das Buch für eine gute Dystopie leider zu schwach, um uneingeschränkt empfohlen zu werden. Aufgrund dessen würde ich dem Buch drei von fünf Sternen geben.