Equilon von Sarah Raich

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Jenna lebt in einer dystopischen Welt, in der sich die Bewohner der Grenzlande ihr Ticket ins Glück verdienen können. Besondere Leistungen bringen Punkte und wer den Score für die „Eine Milliarde“ knackt, gewinnt einen Platz samt neuem Leben in New Valley. Die Grundidee der Story hat mich auf Anhieb begeistert und der Klappentext hat bei mir genau die richtigen Knöpfe gedrückt, um das Buch direkt auf meine Wunschliste wandern zu lassen.

Sprachlich liegt Autorin Sarah Raich für ein dystopisches YA-Abenteuer goldrichtig. Es gibt massenhaft angelehnte Begriffe aus dem Englischen, viele technische Neuheiten & Gadgets zu entdecken - auch wenn die Flut an neuen Begriffen besonders in den ersten Kapiteln noch etwas überwältigend wirken kann. Ich habe mich schnell eingelesen und fasziniert verfolgt, welche Entdeckungen Jenna in New Valley macht. Ab einem gewissen Punkt kippt der Plot, als Jenna immer tiefer in das Lügengewirr von New Valley eintaucht - und dabei selbst in Lebensgefahr gerät.

Auf der einen Seite der Geschichte steht Jenna, die es tatsächlich geschafft und den Score für die „Eine Milliarde“ geknackt hat. Auf der anderen Seite steht Dorian, ein Aussteiger, der sich vom System nicht länger unterdrücken lassen möchte. Bis die beiden durch Zufall wie Gegenpole aufeinanderprallen. Zwei Leben, zwei Geschichten - und über allem schwebt EQUILON, der Algorithmus, der das Leben auf der Erde trotz Klimakatastrophen wieder möglich machen soll. Jennas anfängliche Freude über ihr Ticket nach New Valley verfliegt schnell, als sie bemerkt, dass ihr Leben auch dort nicht völlig sorgenfrei verläuft.

Identifizieren konnte ich mich beim Lesen mit keiner der beiden Figuren. Sie tragen die Geschichte, ohne mir dabei in besonderer Weise ans Herz zu wachsen oder im Handlungsverlauf besonders viele Sympathiepunkte zu sammeln. Dennoch funktioniert Sarah Raichs Konzept, denn ihre Idee ist stark und wird auch ohne besondere Sympathien bei den Figuren getragen. Dennoch ergibt sich für mich beim Lesen eine gewissen Teilnahmslosigkeit, denn so flüssig der Lesefluss auch ist - emotional mitgerissen hat mich die Erzählung leider nicht.

Der Plot ist spannend und entwickelt sich stufenweise, als Jenna dem Geheimnis von New Valley immer näherkommt. Vieles bleibt bis zum Schluss undurchsichtig, sodass die Spannung bis zu den letzten Kapiteln aufrechterhalten wird. Ein bisschen hat dieses Stilmittel aber auch dafür gesorgt, dass es mich stellenweise nicht allzu tief in die Geschichte hineingezogen hat. Auch die Auflösung hat mir gut gefallen, denn sie bietet keine ultimative Lösung, sondern spendet Hoffnung und markiert den Startschuss für eine neue Zukunft.

Fazit: Wirst du den Score knacken? In Equilon entfaltet sich ein schnelllebiges und packendes dystopisches Abenteuer, das mich mit seiner Grundidee von Angang bis zum Ende gefesselt hat.

Bewertung: 3,5 von 5 Sternen
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