Ist das die Zukunft der Klimakrise?

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Wie könnte unsere Welt in der Zukunft aussehen, wenn wir es nicht schaffen, der Klimakrise zu entkommen? Welche Konzepte könnten uns erwarten und wie würden unsere heutigen Städte dann aussehen?

Diese Fragen behandelt Sarah Raich in ihrer neuen Dystopie „Equilon“. Denn die beiden Hauptcharaktere Dorian und Jenna befinden sich eben genau in dieser Situation.

Die Welt wird von den MegaGoods regiert, die in schicken, top digitalisierten und neu aufgebauten Städten leben und von dort aus den Algorithmus programmieren, der bestimmt, wer aus den noch zerstörten Grenzländern zu ihnen kommen darf und ein vermeintlich sicheres Leben führen kann.

Wir verfolgen hier Jenna, die es bereits geschafft hat und ins so genannte „New Valley“ ziehen darf. Schnell merkt sie, dass sie vielleicht doch nicht ihren großen Traum lebt…
Auf der anderen Seite haben wir den Grenzländer Dorian, der quasi gar keine Chance auf ein Leben in New Valley hat, am Rande seines Lebenswillens steht und dann auf die junge Maggie trifft, für die er fortan Verantwortung tragen muss.

Beide Handlungsstränge der Hauptcharaktere fand ich überwiegend interessant und spannend. Auch, wenn ich mich auf Jennas Kapitel teilweise mehr gefreut habe, da ich einfach super gerne mehr über New Valley und das neue Konzept der Welt erfahren wollte.
So haben mir auch die eher kleineren Plottwists gut gefallen, jedoch mich nicht komplett umhauen können. Leider habe ich auch die Charaktere als eher flach empfunden und hätte hier gerne noch mehr Tiefgang gehabt. Auch viele technische Begriffe wurden meiner Meinung nach unzureichend erklärt und dadurch war ich teilweise verwirrt.

Während des Lesens dachte ich auch öfter mal, dass es hier wohl viel mehr darum geht, aufzuzeigen, was alles passieren kann, wenn wir nicht endlich mal die Augen öffnen und die Abwendung der Klimakrise zur Priorität machen. Und diese Warnunng ist wirklich gut gelungen! Die Zukunftsprognose in „Equilon“ ist nicht nur schockierend, sondern hat mich auch an der ein oder anderen Stelle wirklich zum Nachdenken angeregt.

Toll fand ich auch, wie die Autorin Diversität in ihre Geschichte eingebracht hat und zum Beispiel gegendert hat. Das liest man meiner Meinung nach leider immer noch viel zu wenig…
Der Bezug zu aktueller und vergangener Musik (in unserer Zeit gesehen), sowie das Inkludieren von Poesie, hat mich beim Lesen auch stets unterhalten! Das habe ich wirklich als einen wahnsinnigen tollen und besonderen Aspekt empfunden.

Insgesamt finde ich „Equilon“ behandelt extrem wichtige Themen auf eine interessante und spannende Art und Weise. Meiner Meinung nach gibt es hier aber vor allem auf Ebene der Charaktere noch einiges an unausgeschöpftem Potenzial. Somit ergibt sich für mich eine Bewertung von 3,5/5 Sternen (halbe Sterne sind nicht möglich, deswegen also 4 Sterne).