überaus gelungene Dystopie

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vogelfeder Avatar

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„Equilon“ hat bei mir schon alleine mit der äußeren Erscheinung einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Das Cover wirkt zunächst mysteriös, aber schon nach dem Lesen des Klappentextes wird klar, dass die Teilung des Bildes auch für die Teilung der Erde in verschiedene Welten steht. Diese Unterschiede werden meiner Meinung nach sehr schön in den beiden Hälften dargestellt. Gerade der obere Bereich ist im Hinblick auf die künstlerische Seite, aber auch durch den Bezug zur Handlung sehr gelungen.
Besonders da das Thema ja nicht so abwegig ist, fand ich die Geschichte enorm spannend und wirklich gut umgesetzt, was schließlich nicht immer der Fall ist. Auch dem Druck, dass sich bereits eine riesige Masse an Autoren mit ähnlichen Zukunftsvisionen beschäftigt hat, hält das Werk stand. Die Geschichte wirft immer neue Aspekte und Informationen auf, wodurch Langeweile gar nicht erst aufkommen kann und man zu Beginn auch noch gar nicht voraussehen kann, worauf alles zuläuft.
Dazu trägt auch der angenehme Schreibstil von Sarah Raich bei. Der Text liest sich durchweg flüssig weg und man ist am Ende erstaunt, dass man schon durch ist. Selbst die anspruchsvollen Sprünge zwischen den sich in kaum etwas ähnelnden Welten werden ansprechend umgesetzt.
Des Weiteren sind besonders die Hauptfiguren Jenna und Dorian liebevoll gestaltet, was sich in der Handlung zeigt. Auch konnte ich zu beiden schon fast eine Art emotionale Bindung aufbauen. Dorians Teil wurde allerdings scheinbar bevorzugt, da die Handlung rund um ihn spannender ist und auch der Charakter vielseitiger ist.
Als weiterer positiver Punkt kann auf jeden Fall die Playlist zu den verschiedenen Kapiteln genannt werden. Die Songs passen wirklich gut zur Geschichte, auch wenn mir nicht alle gleich gut gefallen haben. Das ist ja aber Geschmackssache.
Zusammenfassend lohnt sich die Lektüre also definitiv für alle, die gerne Dystopien oder Science-Fiction-Romane zur Unterhaltung lesen, aber auch in Bezug auf unsere heutige Welt gibt das Buch viele ernsthafte Denkanstöße mit auf den Weg.