Ein sehr bedeutendes Debüt
„Ein beeindruckendes, schonungsloses Debüt über das Frausein, Intimität und Freundschaften.“
Titel: Erdbeeren und Zigarettenqualm
Autor*in: Madeline Docherty
Verlag: Ecco
[ unbezahlte Werbung | ReziEx von Vorablesen ]
„Erdbeeren und Zigarettenqualm“ dreht sich um eine namenlose Protagonistin in ihren 20ern, welche mit den verschiedensten Schwierigkeiten in ihrem Leben zu kämpfen hat: ihre Sexualität, ihr selbstzerstörerisches Verhalten und ihre diagnostizierte Endometriose. Als Leser*innenschaft begleiten wir sie auf ihrem Weg und lernen dabei auch ihre beste Freundin Ella kennen, der die Protagonistin sich in allem anvertraut. Doch irgendwann verwischen die vielen Partys, der hohe Alkoholkonsum und die etlichen Krankenhausbesuche die Grenzen dieser Freundschaft und die Protagonistin muss lernen, wie es ist, Ella nicht an ihrer Seite zu haben, um die Scherben ihres Lebens aufzusammeln…
Im Juli 2024 erstmals veröffentlicht mit dem Originaltitel „Gender Theory“ ist „Erdbeeren und Zigarettenqualm“ das Debüt der 23-jährigen Madeline Docherty — und was für ein Debüt. Während des Lesens war ich so sehr von der Geschichte gefangen, dass ich sie in einer einzigen Sitzung beendet habe. Nicht nur ist die Protagonistin, welche im Roman das „Du“ darstellt, eine interessante Figur mit vielen Ecken und Kanten, sie legt auch eine wahnsinnige Charakterentwicklung hin. Dies verfolgen zu können hat mir sehr gefallen, wobei ich sagen muss, dass mir einige Szenen und Dinge, die sie getan hat schon sehr heftig erschienen. Dies liegt wohl daran, dass ich das genaue Gegenteil zu der Prota darstelle; es fiel mir also nicht immer leicht, mich in sie hineinzuversetzen und ihre Handlungsgründe zu verstehen.
Dennoch habe ich mich sehr für den Weitergang der Story interessiert, was auch an der bereits erwähnten Freundschaft zwischen Ella und der Prota liegt. Diese hat die Autorin so gut nachgezeichnet; ich fand die Dynamik der beiden jungen Frauen so spannend!
Des weiteren hat mir der Schreibstil von Madeline Docherty gefallen. Sie schreibt ehrlich, schonungslos und zieht einen direkt in das Geschehen. Dabei hat auch das zackige Erzähltempo geholfen und die Tatsache, dass die Kapitel immer relativ kurz gehalten sind.
Die im Fokus stehende Thematik des Buches ist die diagnostizierte Endometriose der Prota. Die Autorin erzählt realitätsnah und aus eigener Erfahrung, wie diese chronische Krankheit das Leben einer jungen Frau beeinflussen kann. In ihrer Anmerkung auf der letzten Seite erwähnt Madeline Docherty außerdem, wie häufig Endometriose ist (tatsächlich ist es die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung) und wie lange es dauern kann bis diese diagnostiziert wird (ab dem ersten Auftreten von Symptomen vergehen durchschnittlich 7,5 Jahre). Zudem thematisiert sie in „Erdbeeren und Zigarettenqualm“, wie häufig es den betroffenen Frauen an Unterstützung fehlt — z.B. auch durch Ärzte, die deren Beschwerden oft einfach nicht ernst nehmen.
Schlussendlich kann ich nur sagen, dass mir das Thema sehr ans Herz gegangen ist und ich „Erdbeeren und Zigarettenqualm“ für ein sehr wichtiges Buch halte, in dem so viele Dinge angesprochen werden, die unserer Gesellschaft totschweigt. 5 Sterne kann ich aufgrund des zerstörerischen und egoistischen Verhaltens der Prota, welches mich doch oft gestört hat, nicht vergeben — 4,5 Sterne sind aber auf jeden Fall drin! Ein wirklich tolles Debüt, das ich gerne weiterempfehle.
Titel: Erdbeeren und Zigarettenqualm
Autor*in: Madeline Docherty
Verlag: Ecco
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„Erdbeeren und Zigarettenqualm“ dreht sich um eine namenlose Protagonistin in ihren 20ern, welche mit den verschiedensten Schwierigkeiten in ihrem Leben zu kämpfen hat: ihre Sexualität, ihr selbstzerstörerisches Verhalten und ihre diagnostizierte Endometriose. Als Leser*innenschaft begleiten wir sie auf ihrem Weg und lernen dabei auch ihre beste Freundin Ella kennen, der die Protagonistin sich in allem anvertraut. Doch irgendwann verwischen die vielen Partys, der hohe Alkoholkonsum und die etlichen Krankenhausbesuche die Grenzen dieser Freundschaft und die Protagonistin muss lernen, wie es ist, Ella nicht an ihrer Seite zu haben, um die Scherben ihres Lebens aufzusammeln…
Im Juli 2024 erstmals veröffentlicht mit dem Originaltitel „Gender Theory“ ist „Erdbeeren und Zigarettenqualm“ das Debüt der 23-jährigen Madeline Docherty — und was für ein Debüt. Während des Lesens war ich so sehr von der Geschichte gefangen, dass ich sie in einer einzigen Sitzung beendet habe. Nicht nur ist die Protagonistin, welche im Roman das „Du“ darstellt, eine interessante Figur mit vielen Ecken und Kanten, sie legt auch eine wahnsinnige Charakterentwicklung hin. Dies verfolgen zu können hat mir sehr gefallen, wobei ich sagen muss, dass mir einige Szenen und Dinge, die sie getan hat schon sehr heftig erschienen. Dies liegt wohl daran, dass ich das genaue Gegenteil zu der Prota darstelle; es fiel mir also nicht immer leicht, mich in sie hineinzuversetzen und ihre Handlungsgründe zu verstehen.
Dennoch habe ich mich sehr für den Weitergang der Story interessiert, was auch an der bereits erwähnten Freundschaft zwischen Ella und der Prota liegt. Diese hat die Autorin so gut nachgezeichnet; ich fand die Dynamik der beiden jungen Frauen so spannend!
Des weiteren hat mir der Schreibstil von Madeline Docherty gefallen. Sie schreibt ehrlich, schonungslos und zieht einen direkt in das Geschehen. Dabei hat auch das zackige Erzähltempo geholfen und die Tatsache, dass die Kapitel immer relativ kurz gehalten sind.
Die im Fokus stehende Thematik des Buches ist die diagnostizierte Endometriose der Prota. Die Autorin erzählt realitätsnah und aus eigener Erfahrung, wie diese chronische Krankheit das Leben einer jungen Frau beeinflussen kann. In ihrer Anmerkung auf der letzten Seite erwähnt Madeline Docherty außerdem, wie häufig Endometriose ist (tatsächlich ist es die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung) und wie lange es dauern kann bis diese diagnostiziert wird (ab dem ersten Auftreten von Symptomen vergehen durchschnittlich 7,5 Jahre). Zudem thematisiert sie in „Erdbeeren und Zigarettenqualm“, wie häufig es den betroffenen Frauen an Unterstützung fehlt — z.B. auch durch Ärzte, die deren Beschwerden oft einfach nicht ernst nehmen.
Schlussendlich kann ich nur sagen, dass mir das Thema sehr ans Herz gegangen ist und ich „Erdbeeren und Zigarettenqualm“ für ein sehr wichtiges Buch halte, in dem so viele Dinge angesprochen werden, die unserer Gesellschaft totschweigt. 5 Sterne kann ich aufgrund des zerstörerischen und egoistischen Verhaltens der Prota, welches mich doch oft gestört hat, nicht vergeben — 4,5 Sterne sind aber auf jeden Fall drin! Ein wirklich tolles Debüt, das ich gerne weiterempfehle.