Wunderbarer Roman über Freundschaft und Erwachsen werden und sein
Okay, ich bin jetzt nicht die typischen Zielgruppe für Romane aus der Lebensrealität junger Frauen (I‘m a little bit older yet) und eigentlich mache ich auch oft einen Bogen um diese Romane.
Zu oft muss ich nämlich dann angesichts der Jugendlichkeit und Naivät der Figuren die Augen verdrehen. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur neidisch, weil meine Zeit der unendlichen Möglichkeiten bereits hinter mir liegt.
Aber „Erdbeeren und Zigaretten“ fand ich erstaunlich großartig, überraschend anders und relatable. Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Den deutschen Titel finde ich jetzt allerdings im Gegensatz zum englischen „Gender Theory“ nicht so gelungen.
Docherty erzählt ihren Roman konsequent in der zweiten Person Singular, ich fühle mich also direkt addressiert. Das schafft eine große Nähe zu ihrer Erzählerin, von der ich eigentlich gar nicht den Namen weiß.
Ich begleite die Erzählerin vom Ausgang der Teenagerzeit bis Mitte/Ende 2o, also genau in der Zeit des Erwachsenwerdens und der Umbrüche.
Und das Erwachsenwerden stellt sich als äußerst schmerzhafter Prozess heraus. Und zwar wortwörtlich, denn bei der Erzählerin, die an sehr starken Blutungen und Schmerzen während der Periode leidet, wird Endometriose diagnostiziert. Richtig behandelt und ernstgenommen wird sie nicht.
Diese Krankheit, die ihren Alltag stark prägt, beeinträchtigt auch ihr mentales Selbstverständniss von sich als Frau. Madeline Docherty schreibt, dass sie in ihren Debütroman viele eigene Erfahrungen mit einfließen lies und ihr gerade die Thematisierung von Endometriose am Herzen liegt.
Neben diesen Schwierigkeiten ist ihre beste Freundin Ella eine wichtige Konstante in ihrem Leben. Doch auch diese Freundinnenschaft ist nicht ohne Komplikationen.
Die Erzählerin fühlt sich zu Frauen und Männern hingezogen und was sie für Ella fühlt ist nicht alles nur von freundschaftlicher Art.
Es ist kompliziert.
Ebenfalls kompliziert sind die Beziehungen die Erzählerin im Laufe des Romans eingeht. Sie sind belastet von Machtgefällen und unterschiedlichen Zukunftsvorstellungen.
Mir gefällt an dem Roman besonders gut seine realistische und authentische Erzählstimme. Ich habe nicht das Gefühl, dass unnötig dramatisiert wird oder prekäre Lebensbedingungen glorifiziert werden, wie es in modernen und jungen Romane momentan manchmal der Fall ist. Ein bißchen erinnert mir das vermittelte Lebensgefühl an das in der Serie „Girls“ von und mit Lena Dunham, die sich ebenfalls für sehr für eine Enttabuisierung von Endometriose einsetzt.
Ich habe die Entwicklungen der Erzählerin wirklich sehr gerne verfolgt und hatte eine unterhaltsame und leicht melancholische Lesezeit.
Ich finde, „Erdbeeren und Zigarettenqualm" ist eine alterslose Empfehlung!
Zu oft muss ich nämlich dann angesichts der Jugendlichkeit und Naivät der Figuren die Augen verdrehen. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur neidisch, weil meine Zeit der unendlichen Möglichkeiten bereits hinter mir liegt.
Aber „Erdbeeren und Zigaretten“ fand ich erstaunlich großartig, überraschend anders und relatable. Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Den deutschen Titel finde ich jetzt allerdings im Gegensatz zum englischen „Gender Theory“ nicht so gelungen.
Docherty erzählt ihren Roman konsequent in der zweiten Person Singular, ich fühle mich also direkt addressiert. Das schafft eine große Nähe zu ihrer Erzählerin, von der ich eigentlich gar nicht den Namen weiß.
Ich begleite die Erzählerin vom Ausgang der Teenagerzeit bis Mitte/Ende 2o, also genau in der Zeit des Erwachsenwerdens und der Umbrüche.
Und das Erwachsenwerden stellt sich als äußerst schmerzhafter Prozess heraus. Und zwar wortwörtlich, denn bei der Erzählerin, die an sehr starken Blutungen und Schmerzen während der Periode leidet, wird Endometriose diagnostiziert. Richtig behandelt und ernstgenommen wird sie nicht.
Diese Krankheit, die ihren Alltag stark prägt, beeinträchtigt auch ihr mentales Selbstverständniss von sich als Frau. Madeline Docherty schreibt, dass sie in ihren Debütroman viele eigene Erfahrungen mit einfließen lies und ihr gerade die Thematisierung von Endometriose am Herzen liegt.
Neben diesen Schwierigkeiten ist ihre beste Freundin Ella eine wichtige Konstante in ihrem Leben. Doch auch diese Freundinnenschaft ist nicht ohne Komplikationen.
Die Erzählerin fühlt sich zu Frauen und Männern hingezogen und was sie für Ella fühlt ist nicht alles nur von freundschaftlicher Art.
Es ist kompliziert.
Ebenfalls kompliziert sind die Beziehungen die Erzählerin im Laufe des Romans eingeht. Sie sind belastet von Machtgefällen und unterschiedlichen Zukunftsvorstellungen.
Mir gefällt an dem Roman besonders gut seine realistische und authentische Erzählstimme. Ich habe nicht das Gefühl, dass unnötig dramatisiert wird oder prekäre Lebensbedingungen glorifiziert werden, wie es in modernen und jungen Romane momentan manchmal der Fall ist. Ein bißchen erinnert mir das vermittelte Lebensgefühl an das in der Serie „Girls“ von und mit Lena Dunham, die sich ebenfalls für sehr für eine Enttabuisierung von Endometriose einsetzt.
Ich habe die Entwicklungen der Erzählerin wirklich sehr gerne verfolgt und hatte eine unterhaltsame und leicht melancholische Lesezeit.
Ich finde, „Erdbeeren und Zigarettenqualm" ist eine alterslose Empfehlung!