Zutiefst relatable

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Für mich sticht der Roman nicht nur durch seinen einzigartigen Erzählstil hervor – die direkte Ansprache des Lesenden in der zweiten Person –, sondern besonders durch die Authentizität und Echtheit der Charaktere. Die Protagonistin ist die Definition einer Frau in ihren Zwanzigern, die sich lost fühlt, nicht genau weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen will, unsicher über ihre Sexualität ist und oft Schwierigkeiten hat, ihre eigenen Gefühle zu verstehen oder zu kommunizieren.

Was die Geschichte besonders macht, ist die Auseinandersetzung mit Endometriose – eine Diagnose, die die Protagonistin relativ am Anfang erhält. Dabei bleibt sie nicht nur eine Randnotiz, sondern wird auf eine berührende Weise thematisiert. Man sieht eindrucksvoll, wie diese chronische Krankheit ihr Leben beeinflusst und in Teilen auch ihr Verhalten erklärt – selbst wenn es manchmal fragwürdig oder schwer nachvollziehbar wirkt. Ich konnte als nicht betroffene Person jedenfalls einiges über die Krankheit lernen, auf eine sehr authentische Art.

Zentral sind auch die Themen female friendship und Codependency, die ebenfalls auf eine realistische und berührende Weise behandelt werden.

Das Buch ist insgesamt perfekt für alle, die Fans von unhinged, unlikeable und Charakteren sind – von Figuren, die Dinge tun, die nicht immer nachvollziehbar sind, aber trotzdem zutiefst relatable bleiben. Zudem ist es sehr leicht zu lesen und gleichzeitig sprachlich so schön, ehrlich und auf den Punkt gebracht. Eine klare Leseempfelung, besonders für alle Frauen, die auch momentan in ihren Zwanzigern sind!